01.09.22 – 04.09.22 Porsche Club Deutschlandtreffen – Wuppertal

Organisation

Bericht

GLÜCK AUF, der Porsche kommt

Wiedersehensfreude, über 70 PS-starke Schmuckstücke, abwechslungsreiche Programmpunkte und strahlender Sonnenschein sorgen beim Porsche Club Deutschlandtreffen 2022 für beste Laune. Das vom PC Wuppertal unter Leitung dessen Präsidenten Christian Striepen organisierte Event kann nach dreijähriger Planung und pandemiebedingter Absage im vergangenen Jahr nun also endlich stattfinden und nicht nur die kurvenreichen Strecken im Bergischen Land präsentieren sich am ersten September-Wochenende von ihrer allerbesten Seite.

 Lange stand die Planung für das 14. Porsche Club Deutschlandtreffen aufgrund der Pandemie unter keinem guten Stern und war alles andere als einfach. Dank enormer Bemühungen des liebenswürdigen Organisationsteams um Christian Striepen sowie des gesamten Vorstands des PC Wuppertal, der tatkräftigen Unterstützung des Porsche Club Deutschland um dessen Präsident Fritz Letters sowie der Porsche Deutschland GmbH – vor Ort bestens durch Linda van Dyk (Nationales Community Management) und Paul Gregor (Globales Community Management) vertreten – war der Weg nach Wuppertal, ins Ruhrgebiet und das Bergische Land in diesem Jahr schließlich frei.

So konnte Christian Striepen Gäste aus über 21 deutschen Porsche Clubs an Rhein und Ruhr begrüßen und sogar eigens angereiste Freunde aus dem Porsche Club Schweden willkommen heißen. Genau hier, wo Deutschlands Hochindustrialisierung zwischen 1871 und 1910 ihren Schwerpunkt hatte und wo abertausende Kumpel 135 Jahre lang in der Zeche Zollverein unter Tage malochten, um unter anderem Alfred Krupp und seinem Stahlkonzern genügend Energie zu liefern.

Abwechslungsreiches Programm
Freilich sollten diese geschichtsträchtigen Orte auch im Rahmen des kurzweiligen und genussreichen Programms gewürdigt werden. Doch der Reihe nach, schließlich verriet bereits die enorme Wiedersehensfreude am Ankunftstag, wie sehr die anwesenden Porsche Enthusiasten dem überregionalen Treffen entgegengefiebert hatten. Kaum angekommen, eingeparkt und im schönen Best Western Plus Parkhotel in Velbert (20 Kilometer nördlich von Wuppertal) eingecheckt, erfolgte die offizielle Begrüßung durch Christian Striepen und Erwin Pfeiffer, PCD Event- und Touringleiter. Die Freude beider, so viele Clubfreunde hier wiederzutreffen oder kennenzulernen und endlich in medias res gehen zu können, war nicht nur ihnen deutlich anzumerken und man spürte die allseitige Vorfreude auch beim folgenden Abendessen und den anregenden Gesprächen bei einem guten Glas Wein.

Am Morgen des 2. Septembers setzte sich der Tross dann aber schon wieder in Bewegung. Aufgereiht wie an einer prächtigen Perlenkette steuerten die Teilnehmerfahrzeuge die Villa Hügel und damit die erste weltberühmte Kulturstätte des Wochenendes an – flugs verwandelte sich der grüne Hügelpark in Essen für die nächsten Stunden in einen bunten Porsche Parkplatz. Ein Anblick, den sich wohl auch der visionäre Alfred Krupp nicht hätte erträumen können, als er die repräsentative Villa mit ihren 269 Räumen von 1870 bis 1873 erbauen ließ. Eine Führung durch das Anwesen später und um einiges an Wissen über Familie Krupp und das Ruhrgebiet reicher, stand der bereits nächste Boxenstopp auf dem Programm. Die „Bergische Kaffeetafel“ unter der Müngstener Brücke, der mit 107 Metern über der Wupper höchsten Eisenbahnbrücke Deutschlands, bot eine willkommene Stärkung, bevor es am Nachmittag zur Ausfahrt ins Bergische Land ging. Eine Tour über knapp 120 Kilometer die so manch einen überraschte, führte das Roadbook die Fahrer doch über kurvenreiche und schön kupierte Strecken durch Wälder und Wiesen und blieb stets fernab vom im Ruhrgebiet womöglich erwarteten Verkehr. So bot schon der Freitag mehr als genug Themen, die beim gemeinsamen Grillabend ausgiebig erörtert werden konnten und nicht nur PCD Ehrenpräsidentin Ilse Nädele, Fritz Letters und PCD Sportleiter Michael Haas genossen diesen launigen Abend in bester Gesellschaft auf der Terrasse des Parkhotel Velbert.

Mit Kumpel Peter in die Zeche
„Glück auf, der Porsche kommt“ war die Devise am Samstagmorgen, schließlich stand mit dem UNESCO Weltkulturerbe Zeche Zollverein, ebenfalls in Essen, das nächste Highlight auf dem sorgsam ausgearbeiteten Programm. Der exklusiv für die Clubmitglieder eingerichtete Parkplatz auf dem Gelände des Bergwerks bot aber nicht nur die Möglichkeit für tolle Fotos des eigenen Porsche vor dem „Eiffelturm des Ruhrgebiets“ – dem großen Förderturm der Anlage – sondern war auch der Schauplatz des „Concours d´Elegance“. Während Sportleiter Michael Haas und sein Juroren-Team die teilnehmenden Fahrzeuge hier akribisch begutachteten und mit Sachverstand hinsichtlich ihres Originalzustands und des Zustands allgemein, der Seltenheit und der Sauberkeit bewerteten, hieß es für die Fahrer und Beifahrer Schichtbeginn im Schacht. Gemeinsam mit ehemaligen Kumpel wie Peter Thiemann und anderen Guides ging es in kleinen Gruppen zu einer unterhaltsamen Führung durch die ehemals größte Steinkohlenzeche der Welt. Von 1851 bis 1986 wurde in dem heutigen Architektur- und Industriedenkmal Steinkohle abgebaut und weiterverarbeitet, die den deutschen Industriemotor zum Laufen brachte.

Ausnahmsweise mal nicht selbst am Steuer saßen die Teilnehmer am Samstagabend: Mit Reisebussen ging es ins idyllische Örtchen Langenberg, das nicht nur äußerlich durch seine im Bergischen Land typischen Schieferfassaden samt grasgrüner Fensterläden zu glänzen vermochte, sondern auch mit „inneren Werten“ überzeugte. So wurden die Gäste nach dem Sektempfang im Foyer des hiesigen Bürgerhauses mit einem flotten Konzert auf der über 100 Jahre alten Konzertorgel im Festsaal begrüßt.

Bei der mit Höhepunkten gespickten Gala im Anschluss hieß es dann Ehre wem Ehre gebührt. Der Reihe nach wurden das Organisationsteam vom PC Wuppertal und dessen Club-Präsident Christian Striepen auf die Bühne gebeten und mit großem Dank bedacht. Unter anderem überreichten Fritz Letters und Erwin Pfeiffer einen Pokal für die erfolgreiche Durchführung der Veranstaltung an den Vorstand des PC Wuppertal und natürlich ließ es sich auch die Porsche Deutschland GmbH in Person von Patrick Eheim (selbst Mitglied im PC Schwaben) nicht nehmen, ihren Dank für das Engagement aller obengenannten auszusprechen und ebenfalls Präsente zu überreichen. Auch der Gesamtsieger des morgendlichen Concours d´Elegance, Lars Seyfert (PC Hochrhein) erhielt an diesem Abend bereits seine Trophäe – sein Porsche 911 Carrera RS 2.7 aus dem Jahr 1973 hatte die Juroren vollends überzeugt.

Natürlich versäumte es Christian Striepen, der seit 11 Jahren die Geschicke des PC Wuppertal als Präsident lenkt, auch nicht, sich bei den einzelnen Kooperationspartnern zu bedanken, die die Veranstaltung unterstützten (hier in alphabetischer Reihenfolge):  Vom ADAC über die Belmont Oldtimerversicherung, die Porsche-Restauratoren von Early 911S, die Erzquell Brauerei, das Fahrsicherheitszentrum Nürburgring, Heimatquartier Hotels & Events, Michelin, Porsche Design, der Porsche Deutschland GmbH, Porsche Digital GmbH, dem Porsche Experience Center Hockenheim, dem Porsche Zentrum Wuppertal bis hin zu TAG Heuer trugen namhafte Unternehmen zum Gelingen des Treffens bei.

Komödiantische Einlagen wie der von „Hausmeister Anton Klopotek“, der auch das berühmte Steigerlied zum Besten gab, das auch den Titel dieses Artikels inspirierte, und der Auftritt von Udo Jay als Udo Jürgens Double sorgten für einen lockeren Ausklang der Gala und so verlagerte sich die Abschiedsparty dank der Shuttle-Busse rasch in das Hotel.

Heilige Hallen für Porsche Enthusiasten
Wer nun glaubt, das wäre es mit den Höhepunkten beim diesjährigen Deutschlandtreffen gewesen und am Sonntag (4.9.2022) stünde nur mehr die Abreise auf dem Programm, hat die Rechnung ohne den Einfallsreichtum des PC Wuppertal gemacht. Nach der morgendlichen Siegerehrung der einzelnen Concours d´Elegance Klassen wartete nämlich noch ein weiteres Highlight auf jeden Porsche Aficionado. Gemeinsam ging es zum Abschluss zur Restaurations-Schmiede früher 911er Modelle: Early 911S in Wuppertal. Dipl. Wirt Ing. Manfred Hering restauriert historische Porsche in Werksqualität und bietet derzeit an die 600 luftgekühlte Sammlerstücke bis zum Baujahr 1998 an. Mehr als beeindruckend dabei seine Erzählungen und die Akribie, mit der er die zahlreichen Projekte hier vorantreibt – das riesige Teilelager und die unterschiedlichen Werkstätten in denen ganze Kabelbäume gebaut, Karosserien restauriert oder Motoren komplett zerlegt und revidiert werden sprechen Bände.

Der exklusive Einblick in die heiligen Hallen ließ die Herzen aller Anwesenden höherschlagen und bildete somit den gelungenen Schlussakkord dieses denkwürdigen Deutschlandtreffens. Gerade vor dem Hintergrund der Pandemie und aller weiteren Ungewissheiten unserer Zeit ist die organisatorische Leistung des PC Wuppertals und seiner engagierten Mitglieder nicht hoch genug einzuschätzen. So sorgte das komplette Wochenende dank der reibungslosen und unauffälligen Organisation für Unterhaltung im hohen Drehzahlbereich und vor allem für das, worauf es in unserem Clubleben ankommt: Freundschaft, die gemeinsame Liebe zu Porsche, der umfassende Austausch zur Marke und das Wissen, sich auf die Clubfreunde verlassen zu können.

Servus München
Wie zum Abschluss in Wuppertal von Erwin Pfeiffer und Rainer Velten, Präsident und Vizepräsident des Porsche Club Isartal-München bekanntgegeben wurde, findet das nächste Deutschlandtreffen im Jahr 2024 in München statt. Ausrichter wird der PC Isartal-München sein. Die Teilnehmer dürfen sich bereits darauf freuen, auf der Ausfahrt das Voralpenland kennenzulernen und natürlich wird auch die bayerische Gastlichkeit nicht zu kurz kommen.

Text: Derk Hoberg
Bilder: Frank Gindler, Derk Hoberg, Frank Gindler, Jessica Bachmann, Luca Di Blasi / PC Wuppertal

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