15.06.17 – 18.06.17 Porsche Club Deutschlandtreffen Porsche Club Rhein-Main, Bad Homburg

Organisation

Bericht

Porsche Club Deutschlandtreffen 2017

VON UNS – FÜR EUCH

Unter diesem Motto stand das 12. Porsche Club Deutschlandtreffen 2017 in Bad Homburg.

Die Kreisstadt mit seinen etwa 55.000 Einwohnern ist das, was Grünwald für München, der Grunewald für Berlin und Blankenese für Hamburg ist. Wer es sich leisten kann, zieht „aufs Land“ und wohnt standesgemäß im Grünen, ohne den Smog, dem Lärm, der Hektik der Großstadt. International bekannt ist Bad Homburg als Heilbad und Kurstadt. Mit seiner Spielbank wird es auch die „Mutter von Monte-Carlo“ genannt.

Das Rhein-Main Gebiet touristisch zu beschreiben fällt nicht leicht. So galt es für den verantwortlichem PC Rhein-Main mit Präsident Stefan Lindenlaub ein Programm zusammenzustellen, das auch die verwöhnten und er-fahrenen Porsche Clubmitglieder begeisterte. Letztendlich waren es doch über 90 Teams, die sich für ein vergnügliches Wochenende angemeldet hatten.

Donnerstag
Das Hotel Steigenberger in Bad Homburg, wunderschön gelegen am wohl ältesten Kurpark Europas, war Treffpunkt für die aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz angereisten Porsche Fahrer.
Sie wurden von Direktor Albert Mayr begrüßt, der das Mikrofon wie im Staffellauf an Erwin Pfeiffer, PCD Vorstand und zuständig für Touring und Event, weiterreichte. Für Stefan Lindenlaub war es „das Ende vom Anfang“, hatte er doch, zusammen mit seinen Clubmitgliedern, das schier Unmögliche möglich gemacht. Über ein Jahr lang hat er im Verbund mit PCD und Porsche Deutschland, vertreten durch Andrea Schwegler und Konrad Walzebuck, auf dieses Wochenende hingearbeitet. Ehrenamtlich und unentgeltlich versteht sich. Das wusste auch Andrea Schwegler, bis zu diesem ihren letzten öffentlichen Auftritt als Verantwortliche für die Porsche Club Betreuung, entsprechend zu würdigen. Nach so viel herzlicher Begrüßung war es Zeit für ein Abend-Büfett. Veganes und Schnitzel waren einträchtig vereint neben der „grünen Soß“ (eine hessische Spezialität) und wurden gekrönt durch ein umfangreiches süßes Dessertangebot, das vom stets aufmerksamen Servicepersonal optisch äußerst ansprechend angerichtet war.

Die großen runden Tische im festlich geschmückten Speisesaal waren alle belegt und schon zwischen Vorspeise und Hauptgericht begann das übliche „Stühle rücken“. Es galt all die Freunde und Bekannten aus den vergangenen Jahren zu begrüßen – denn es gab viel zu erzählen.

Dass man(n)/frau sich nicht zum alten Eisen zählte, zeigte sich an denen, die bis in die späten Nachtstunden hinein die Musik des DJs nutzten, um das Tanzbein zu schwingen. Die lauen Abendtemperaturen taten ein Übriges, um in der eleganten Bar und draußen auf der Terrasse leckere Cocktails zu genießen. Klar, es wurde „fachgesimpelt“. Und das schon am ersten Abend recht ausgiebig als gäbe es keinen Morgen.

Freitag
„Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige“. So gesehen sind und waren alle Teilnehmer Königinnen und Könige. Bereits um 08:30 Uhr hörte man das typische Motorengeräusch der verschiedenen Porsche Modelle, die, wie ein Bienenschwarm, aus der Tiefgarage des Hotels herauffuhren. Die Assoziation dazu lag sicherlich an dem wunderschönen gelb/schwarzen Porsche 991, GT3 der sich direkt am Hoteleingang „vornehm in Stellung“ brachte.

Jeder Teilnehmer hatte ein „Überlebenspaket“ überreicht bekommen, u.a. gesponsert von Förstina. Mit der Terminvorgabe 12:00 Uhr „Erlebnisbergwerk Merkers“ machten sich die Teilnehmer auf die 160 Kilometer lange Fahrstrecke durch eine landschaftlich wunderschöne Region. Das Wetter: bewölkt, angenehme Temperaturen, kein Regen – also ideal zum er-fahren.
Hilfreich war das hervorragend ausgearbeitete Roadbook. Trotzdem hieß es „Schotten dicht“ nach der offiziell angegebenen 54,7 kilometerlangen Wegstrecke im kleinen Ort Schotten. Die Ausweichroute war zwar ordnungsgemäß deklariert, aber wie es halt so ist bei Roadbook-Ausfahrten: Das freundliche Grinsen der Fahrer/Innen von entgegenkommenden Porsche Fahrzeugen (erkenntlich auch an den runden, roten Aufklebern auf dem Kofferraumdeckel) signalisierte: „Bitte umdrehen, falsche Route“.

Aber pünktlich um 12:05 Uhr war auch der letzte Teilnehmer in Merkers, der kleinen Ortschaft mit nur etwa 2.000 Einwohnern, direkt an der Werra gelegen, angekommen.
Alle Porsche des PC Rhein Main fanden mühelos Platz auf dem extra reservierten Parkplatz und wurden fotografisch mit dem noch aktiven Förderturm festgehalten. Mitarbeiter (gehört zu K + S Gruppe) fahren noch heute in die bis zu 800 Meter tiefe Grube.

Jetzt muss man nur noch erklären, dass die „Grotte Merkers“ NICHT im Rhein-Main Gebiet liegt, sondern in Thüringen. Genauer gesagt ist Merkers ein Ortsteil der Krayenberggemeinde im Wartburgkreis im Westen Thüringens. Und sagen wir mal so: kaum einer der Teilnehmer am PCD Deutschlandtreffen kannte diese Location! Aber aufgemerkt, der Lieblingsspruch von Erwin Pfeiffer: Das Erlebnisbergwerk Merkers, ein ehemaliger Salzstollen, ist DIE Erlebnis-Event-Location im weitem Umkreis und wurde 1991 als Erlebnisbergwerk umfunktioniert. Anastacia sang hier, Herbert Grönemeyer, Marius Müller Westernhagen, Udo Lindenberg, Peter Maffay, Paul Potts – alle waren schon hier im „Konzertsaal“, 500 Meter unter der Erde. Etabliert sind die Classic & Rock Veranstaltungen im ehemaligen Großbunker, ebenso wie Mountainbike-Touren, Marathonläufe (richtig gelesen) auf einer 21 kilometerlangen Rundstrecke, Hochzeiten, Firmenveranstalten u.a. – alles ist machbar.

Mit einem herzlichen „Glück auf“ wurden wir im Besucherzentrum des Erlebnisbergwerkes Merkers empfangen. Mit diesen Worten begrüßen sich alle Bergleute, bevor sie nach „unter Tage“ einfahren. Gestärkt mit einem leckeren Büfett von „Mathes Catery“ und diversen Getränke des Sponsors „Förstina erfolgte pünktlich um 13:00 Uhr die „bergmännische Einweisung”, unterhaltsam und fachlich kompetent vorgetragen von Reviersteiger Ulf Schmidt.

Ausgestattet mit blauen Einheits-Bergkittel, Helm und Fahrmarke (ein bergmännisches Zählwerk, damit man weiß, wie viele Personen sich unter Tage befinden) wurde der 3-etagige Förderkorb bestiegen. Die Fahrt in exakt 507 Meter Tiefe dauerte ganze 90 Sekunden. Echt flott. (Zum Vergleich: Der Berliner Fernsehturm ist bis zur Spitze 368 Meter hoch, der Olympia Turm in München 291 Meter.) Da kann im Aufzug bzw. beim Einfahren in den Schacht schon gehöriger Druck auf die Ohren kommen.

Unten angekommen erwarteten uns fünf Lastkraftwagen als Mannschaftsfahrzeuge. Zügig wurden wir durch die kilometerlangen Stollen geschleust. Wir staunten über das „weiße Gold“ mit riesigen funkelnden Salzkristallen von bis zu einem Meter Kantenlänge. Und wer hätte vermutet, dass hier der größte Schaufelradbagger der Welt steht. Wie kam der nur durch den schmalen Schacht? Ebenso die vielen Lastkraftwagen, die Waggons – wahrlich eine technische Meisterleistung der damaligen Ingenieurskunst.

Es ist eine spannende und eine ausgesprochen geschichtsträchtige Reise, die uns bis 800 Meter unter die Erde führte. Übrigens: „Ike“ Dwight D.Eisenhower (US-General, 1890-1969) war auch schon hier, um das wohl größte Gold- und Devisenlager der Nazis zu inspizieren: Goldbarren stapelten sich in Meterhöhe, wertvolle Gemälde, die Finanzreserven der Reichsbank u.a. Mehr erfahren:

Ja – man muss das gesehen und erlebt haben! Der Dank geht somit an die Organisatoren des PCD-Deutschlandtreffens. Ein Blick über die Grenzen, so und so gesehen, der vielen in Erinnerung bleiben wird. Genau wie die Porsche Soundtöne, die, extra für uns, in der riesigen Konzerthalle erklangen. Wie lange dürfen wir uns an diesen Tönen noch erfreuen, wenn „alle“ mit E-Porsches unterwegs sind? Merke: Auch der Sound ist ein Teil des Mythos Porsche – und das ist gut so.

Wahrscheinlich immer noch die imposanten Porsche Sounds im Ohr konnte „Jeder“ auf seine Art das Gehörte mit seinem Porsche auf der Rückfahrt zum Hotel auf der Autobahn „testen“.

Klassikstadt
Für den Abend war der Besuch in der Frankfurter Klassikstadt eingeplant. Über die Autobahnzubringer brachten die bereitgestellten Busse die Teilnehmer vom Hotel aus nach Fechenheim, einem Vorort von Frankfurt.

Investoren hatten aus dem alten, roten, 1872 erbauten Gebäudekomplex der Mayfarth’schen Landmaschinenfabrik an der Orber Straße, inmitten eines Industriegebietes, etwas Besonderes geschaffen. In dem dreistöckigen Bauwerk mit einer Längsfassade von gut 108 Metern und zwei Flügeln von jeweils 63 Metern Länge entstand ein Ort für Autonarren. Das Konzept: simpel und einfach! „Man will den Enthusiasten des alten Blechs ein Oldtimer-Sorglos-Paket anbieten, in dem von verglasten und gesicherten Abstellboxen für den Schatz auf vier Rädern über Fachwerkstätten für Wartung und Restaurierung bis zur Versicherung und Prüfstelle des TÜV Rheinland sowie eine Oldtimervermietung alles enthalten ist. Für eine der Boxen zahlt der Oldtimerbesitzer, der seinen Wagen nicht daheim unterstellen will oder kann, ab 200 Euro im Monat aufwärts“, so der Werbetext auf der Webseite.

Mit einer Lichtorgie aus rose-rot-orange hatte man das alte Backsteingebäude in eine Cocktailbar-Atmosphäre getaucht. Modern das Interieur, alles in weiß. Durch die Farbgebung reflektierten sich die Lichter in den lackierten Flächen. Zum Beine vertreten bot es sich an die seit 2010 bestehende Klassikstadt zu besichtigen. Tagsüber ist es sicherlich ein Vergnügen, sich mit dem Standpersonal über Oldies, Motoren, Wartung, Sport- und Rennwagen in den Gläsernen Werkstätten zu unterhalten. Viel Wachpersonal gewährt den Besitzern absoluten Schutz ihres „heiligen Blechle“. Manche Exoten waren daher nur durch sauber geputzte Glasscheiben oder Absperrungen zu bewundern. www.klassikstadt.de/

Samstag
Am nächsten Morgen stand bei vielen schon vor dem Frühstück die Wagenpflege an, galt es doch beim anstehenden Concours d`Élégance in den Augen der Juroren einen guten Eindruck zu hinterlassen. Das Wetter? Na ja – schönes, strahlendes Wetter schaut anders aus, aber zum Glück regnete es nicht.

Auf dem Opernplatz in Frankfurt – Tolle Autos vor großartiger Kulisse

Vor der alten Oper in Frankfurt herrschte Hochbetrieb. Nachdem alle Porsche typengerecht platziert waren, ergab sich ein sehenswertes Bild: Tolle Autos vor toller Kulisse und das mitten in Mainhattan, der europäischen Finanzmetropole. Klar, dass viele Frankfurter sowie Touristen aus aller Welt zum Gucken, Schauen, Staunen und Fotografieren durch die aufgestellten Porsche Fahrzeuge schlenderten. Unter der fachmännischen Leitung von PCD-Sportleiter Michael Haas, der extra für diese Stunden angereist war, um mit Stefan Lindenlaub, Präsident des PC Rhein Main, alle Fahrzeuge eingehend zu begutachten und bewerten.

Die COMMERZBANK, neben Porsche Deutschland GmbH und Förstina offizieller Sponsor des PCD-Deutschlandtreffen 2017, öffnete für uns zwar nicht die Tresortüren, aber zumindest gestattete sie einen Blick aus der 49. Etage ihres Büroturms. Es ist das höchste Bürogebäude Europas. Von so weit oben war es möglich, weit bis in den Taunus zu blicken und einen 180 Grad Blick über „Mainhattan“ zu haben. Von hier aus waren die vielen Porsche vor dem Opernplatz zu sehen. Erfreuliche, aufhellende Farbtupfer in der (auch) durch die Isolierscheiben grünlich-grau gefärbten Betonstadt.

Das eine oder andere, das man schon von so hoch oben entdeckt hatte, wurde auch bei den Stadtrundfahrten “von unten” gezeigt. Wer sich angemeldet hatte, konnte vom Römerberg aus der „guten Stube Frankfurts“, dort, wo die Touren starteten, die sehenswerten Gebäude, Brücken etc. aus „normalsterblicher“ Sicht nochmals in Augenschein nehmen. Denn nicht „Jeder“ darf bei der COMMERZBANK so hoch hinaufsteigen.

Für die abendliche Abschlussveranstaltung hatten die Veranstalter den „Alten Güterbahnhof“ in Bad Homburg gewählt. Eine historische Location mit speziellem Flair, die seit 2013 für Events aller Art zur Verfügung steht. Um das Essensbüfett kümmerte sich die Küchenmannschaft vom Steigenberger Hotel. PCD-Präsident Fritz Letters war extra angereist und begrüßte die Gäste mit bewegenden Worten. Bevor man zum allgemeinen und geselligen Teil des Abends überging zeichnete COMMERZBANK-Regionaldirektor Bernhard Zinn die Preisträger für “Best of All” aus.

Es dauerte nur wenige Minuten bis es der King Kamehameha Band gelang, die Teilnehmer auf die Tanzfläche zu bitten. Mit ihren fetzigen Sounds war „Jung und Alt“ bis in den neuen Tag auf den Beinen.

Sonntag
Manche noch etwas verschlafen, andere schon hellwach und aktiv, so traf man sich zum großen Farewell-Brunch im großen Festsaal des Steigenberger Hotels. Wieder hatte das Küchen- und Servicepersonal ein umfangreiches Frühstücksbüfett aufgebaut. „Essen fassen“ war das Credo, denn für viele stand eine weite und (meist) staugefährdete Heimfahrt bevor.
Vor der allgemeinen Aufbruchsstimmung war es Aufgabe von Stefan Lindenlaub und Kai Ellmauer die Sieger/Innen aus sieben Bewertungsklassen des gestrigen Tages beim Concours d’ Élégance zu ehren. Geehrt wurde auch der „weitangereisteste Teilnehmer: Lenny Apichell aus Florida.

Im Namen aller Anwesenden dankte unser zukünftiger Ansprechpartner der Porsche Deutschland GmbH, Konrad Walzebuck den Organisatoren und den vielen, vielen Helfern, die eine so große und aufwendige Veranstaltung überhaupt erst möglich gemacht haben. Für ihn, Konrad Walzebuck, war es der erste öffentliche Auftritt vor den Mitgliedern des Porsche Club Deutschland.

DANKE + ABSCHIED
Der emotionale Höhepunkt war die Verabschiedung von Andrea Schwegler, unserer langjährigen Club-Betreuerin, die nach 39 Jahren bei PORSCHE in den nächsten Tagen aus dem aktiven Arbeitsleben ausscheiden wird. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen, irgendwo, irgendwann und immer herzlichst willkommen.

TEXT: Frank Gindler, Erwin Pfeiffer
Foto: Frank Gindler, Klaus Betke, Luftaufnahme:Henny Roland Czens, Bilder: Erlebnisbergwerk Merkers

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