27.08.09 – 30.08.09 Porsche Club Deutschland Treffen – Hamburg

Organisation

 

Bericht

Ich war dabei … und Sie? Moin Moin – Porsche Club Deutschlandtreffen in Hamburg

Link zum Gedicht

Der erste Abend in Hamburg, für die einen der erste und für die anderen der längst überfällige
Wieder-mal-Aufenthalt in dieser schönen Freien und Hansestadt mit ihren cirka 1,7 Millionen Einwohnern.
Weltoffenheit, Toleranz und ein hohes Maß an Lebensqualität prägen die Stadt – und damit ist sie der
passende Rahmen für ein großes Porsche Deutschlandtreffen

Speicherstadt: Nachdem auch die Golfer ihren Spaß beim Golfturnier in Buxtehude hatten (Bericht folgt in einer späteren PCL Ausgabe), trafen sich alle Teilnehmer pünktlich um 7.30 Uhr, um mit den bereitstehenden Bussen vom Hotel aus in Richtung Speicherstadt zu starten. Ihr Name basiert auf den imposanten, denkmalgeschützten roten Backsteinhallen aus wilhelminischer Zeit, in denen unter anderem tonnenweise Kaffee, Tee und Gewürze gelagert – oder gespeichert – werden. Noch immer befindet sich hier das weltweit größte Orientteppich-Umschlaglager. Teile der Speicherstadt sind mittlerweile jedoch auch begehrte Wohndomizile für ganz gut Betuchte.

Und gleich nebenan floriert eine lebendige Multikulti-Szene – in etlichen Hallen, die zu gefragten Locations für Events jeglicher Art umfunktioniert wurden. Ein alter, schwerfälliger Lastenaufzug bringt die über 300 Teilnehmer – in Etappen, versteht sich – in den zweiten Stock des Kultur- und Gewerbespeichers, wo sie vom freundlichen Servicepersonal der Nord Event GmbH mit kühlen Drinks und edlen, frisch gezapften, herben Pils empfangen werden.

Henning Wedemeyer, Schatzmeister des PCD und gleichzeitig auch Präsident des PC Hamburg, begrüßt die Gäste mit einer äußerst launigen Rede und widerlegt damit aufs Neue das Klischee vom stets unterkühlt wirkenden Hamburger Bürger. Für viele der über 350 Teilnehmer ist es das achte Porsche Clubtreffen oder auch eine Wiederholung des Treffens, das vor 20 Jahren schon einmal hier stattgefunden hat. Bereits am ersten Abend findet sich eine große Anzahl an »Prominenz« ein: PCD Ehrenpräsidentin Ilse Nädele und PCD Gründungsmitglied Leo Eigner, PCD Präsident Fritz Letters und Sportleiter Michael Haas mit seiner Frau Ingrid. Außerdem 13 Präsidenten/innen, vier Vize- und drei Ehrenpräsidenten, vier Geschäftsführer, fünf Schatzmeister, neun Sportleiter und ein Verwaltungschef. Immer aktiv, immer dabei und immer souverän: Anke Brauns von Porsche Deutschland, Andrea Hickethier von der PAG Clubbetreuung, Bereich Europa, Mittlerer Osten und Asien.

Ein ganz besonderer Dank geht auch an die Sponsoren, an die PAG, Porsche Deutschland, das Porsche Zentrum Hamburg, MICHELIN, VELTINS sowie Bose und Geldermann, die mit Wert- und Sachunterstützung sowie mit ihrer »Man-Womanpower« am Gelingen dieser großen Veranstaltung im hohen Maße beteiligt sind.

Zwischen alten Kaffeesäcken und Überseekisten ist dekorativ ein vielfältiges, üppiges Büfett aufgebaut worden, das schon im ersten Anlauf aufs Heftigste »attackiert« wird. Musikalisch untermalt wird der Begrüßungsabend von dem Trio Bidla-Buh. Die Gruppe ist wohl eine Mischung aus Henry Valentino (»Ich hab dein Knie gesehen …«), dem »Klon« Max Raabe (»Mein kleiner grüner Kaktus«) und den alten und neuen Comedian Harmonists, der wohl ersten Boygroup der Welt (aus dem Jahre 1934). Mit alten frechen Liedern und Gassenhauern ist der Pegel der Fröhlichkeit folglich schnell erreicht. Als Zugabe gibt es noch ein paar legendäre Songs von den Beatles, die übrigens exakt am 17. August 1960 hier in Hamburg (im INDRA) erstmals mit ihrer wilden Show ihren weltweiten Urauftritt hatten.

So gegen 22.30 Uhr sind dann doch etliche Gäste müde von der teilweise über 1.000 Kilometer weiten Anreise. Italiener, Schweizer und Österreicher sind wieder mit dabei, aber auch viele Bayern wurden »gesichtet« – ist doch die liebevolle Umarmung beider Hauptstädte hinreichend bekannt. Aus den nördlicheren Anrainerstaaten konnte Henning Wedemeyer Luxemburger,
Belgier und Franzosen begrüßen.

Fischmarkt: Warum Hamburg heute, am Freitag, unbedingt (s)ein trauriges, lückenlos bewölktes Gesicht zeigen muss, bleibt wohl eine unbeantwortete Frage. Vielleicht wollte sich die Sonne nicht mit den blitzsauber geputzten Boliden messen, die sich zum Concours d‘Élegance aus der Hotelgarage auf den Weg zum Fischmarkt machen. Leider nicht im Konvoi, denn das hätte den morgendlichen Berufsverkehr zum Erliegen gebracht. So tröpfeln die Fahrer nach und nach in Hamburg-Altona ein, an jenem Platz, der weltberühmt ist für seinen sonntäglichen Fischmarkt – und das schon seit über
300 Jahren!

Aufgereiht in Gruppen, werden die Fahrzeuge eingewiesen. Die fachkundigen Augen von Michael Haas, Dr. Fritz Letters, Leo Eigner und Gerhard Haag prüfen mit kritischen Blicken und Sachverstand die Qualität der Porsche Fahrzeuge, um anhand verschiedener Kriterien die schönsten Porsche zu ermitteln. Die frische Brise, gemischt mit Regentropfen während des Schaulaufens, beschert dem PCD einen großen Andrang am Kollektionsstand. Die weißen T-Shirts aus hochwertigem Material sind gefragt – und noch mehr die schwarzen, wärmenden Jacken mit dem PCD Logo. Fehlen eigentlich nur noch die Handschuhe und Regenschirme.

Was wäre das weltoffene Hamburg, ohne zu polarisieren? Ohne Gegensätze, die uns zwingen, auch über den Tellerrand hinauszublicken? Um wenigstens einen Großteil der Porsche aufs Gruppenbild zu bannen, darf ich auf dem Balkon einer ganz normalen »Zweier-Beziehungskiste« meine Bilder für diese Panoramaaufnahme machen: Dreizimmerwohnung mit Balkon, Miete ca. 800 Euro, von der SAGA-Genossenschaft aus acht (!) Bewerbern zugewiesen, den atemberaubenden Blick auf die Hafenanlagen kostenlos dazu. Ein Haus weiter kostet die Miete bei derselben Aussicht gleich das Dreifache. Und noch ein bisschen weiter stehen die »Besetzerhäuser« aus den wilden Hamburger Jahren (1984 – 1991).

Und wer – ganz ehrlich – hätte schon den Mut, sich das Porsche Wappen auf und unter die Haut stechen (tätowieren) zu lassen? Wie gesagt: Hamburg ist weltoffen, tolerant und l(i)ebenswert. Irgendwann blitzen doch ein paar Sonnenstrahlen aus den dunklen Wolken hervor – so quasi als Abschluss
des Concours d‘Élegance. Die Kaufleute im noblen Gänseviertel freuen sich, denn viele Teilnehmer nutzen die nun freie Zeit zum Shoppen und – ein paar Stunden später – sieht man so manch teure Einkaufstüte durch die Hotelhalle »flanieren«.

MS Hamburg: Gegen Abend kommt die Sonne dann endgültig wieder durch. Stolz präsentiert die Stadt ihre Sehenswürdigkeiten, den Michel, die Docks, die sündhaft teuren Villen, die wundervollen neoklassizistischen Häuser mit Stuck und viel Glas, in dem sich die untergehende Sonne spiegelt. Pünktlichkeit – eine Zier der Könige – zeichnet auch die Porsche Fahrer aus. Leger in der Kleidung und in erwartungsvoller Stimmung steigen sie in die vor dem Hotel bereitgestellten Busse und lassen sich zum »Pier« zu einer abendlich-nächtlichen Hafenrundfahrt auf der MS Hamburg chauffieren.

Für »Landratten« ein stets willkommener Anlass, dem Ruf »hinaus in die große weite Welt« zu folgen … und sei es nur bis zur Grenze der Freien und Hansestadt Hamburg. Wer es schnell genug schafft, sich in der Nähe des Schiffbugs (Vorderteil) einen Platz zu organisieren, der darf sitzend in die untergehende Sonne schauen und fahren. Die restlichen über 300 Teilnehmer füllen die eng bestuhlten Tische auf Haupt- und Oberdeck. »Unserm« Henning muss man es schon lassen! In seiner unwiderstehlichen und unnachahmlichen Redekunst versteht er es ohne große Worte, seine Gäste willkommen zu heißen. Die Lacher immer auf seiner Seite, auch wenn’s die weit angereisten Italiener, Franzosen oder Belgier sprachlich wahrscheinlich nicht verstehen – Gesten tun’s eben auch.

Der Spurt zum Büfett verläuft glimpflich. Noch jungfräulich ist es – das Büfett – lieblich und genussvoll anzuschauen. Von der sinkenden Sonne angestrahlt, der leckerere Lachs, die herrlichen, gesunden Salate, die kalorienreiche Nachspeise. Alles gibt es ausreichend und stets frisch nachgelegt, schmackhaft und kalorienbetont, das herbe Pils ebenso wie den roten Bordeaux und den weißen Pinot Grigio aus dem Trentino. Im Abendlicht leuchtet dann wieder eine Facette des kontrastreichen und polarisierenden Hamburger Lebens. Während die auf der Steuerbordseite (rechts) sitzenden Gäste die schöne Aussicht auf alte Kapitäns-Wohnsitze in Blankenese, der teuersten deutschen Grundstücksmeile, bestaunen, sind es auf der linken Seite (Backbord) die mächtigen Container-Krananlagen und das riesige Airbuswerk, die den Teilnehmern die reale arbeitende Wirklichkeit vor Augen führen.

Hier in Hamburg-Finkenwerder werden unter anderem Teile des neuen A380 bzw. des neuen A350 in Hallen gefertigt, die bis zu 150 x 320 Meter messen – das entspricht einer Größe von ungefähr sieben Fußballfeldern! »Beluga«, eins der größten Transportflugzeuge der Welt (Airbus A300 – 600 ST), fliegt diese Teile gemäß den politischen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen unserer EU zum »Zusammennieten« weiter in das französische Werk nach Toulouse. Hier das »Malochen« und gegenüber die teuren Luxusherbergen der prominenten oder nicht prominenten, aber ebenso reichen Hamburger oder »Zuwanderer«. Es sind klassische Bauten mit Türmchen im neoklassizistischen Stil oder Neubauten aus Stahl und Glas – Hauptsache, sie haben das Geschehen am Fluss immer hautnah vor Augen: die riesigen Containerschiffe, die hier herein gezogen werden, private Segler oder die imposanten Werften, auf denen die Arbeiterklasse ihren schweren Dienst verrichtet.

Je weiter wir der untergehenden Sonne entgegenfahren, umso flacher werden die Hügel, die Häuser kleiner und bescheidener. Wer weit genug draußen ist, der findet direkt am »reichen Elbstrand« einen Campingplatz. Das ist dann die Luxusherberge für »Normalos«. Und schon geht’s – wie’s auch im wirklichen Leben passieren kann – mit einer 180-Grad-Wendung wieder zurück. Das jetzt nächtliche Hamburg begrüßt uns nach unserer »großen Reise« mit einem Lichtermeer, das seinesgleichen sucht. Kann es sein, dass die Containerschiffe im Dunklen noch ein bisschen größer, wuchtiger und unheimlicher aussehen? Wie von Geisterhand wird eines davon entladen. Keine Menschenseele ist zu sehen; auch die Geräusche der Nacht sind leiser geworden. Große Teile der riesigen Krananlagen, die jeweils schon Hunderte von Tonnen heben könnten, stehen still – die Exportkrise wird hier sichtbar. Die Trockendocks sind leer, bis auf eins: Dock 5 am Steinwerder Kai bei Blohm + Voss. ThyssenKrupp Marine Systems baut – und das ist ein offenes Geheimnis – seit 2007 (DER SPIEGEL, 29.01.2007) für etwa 300 Millionen Euro die neue Jacht für Roman Abramowitch (Owner FC Chelsea). Sie soll »Eclipse « (Sonnenfinsternis) heißen. Wusste der Russe schon vor zwei Jahren von dem Finanzkollaps 2009? In der großen Hafenanlage befinden sich heute nicht viele Schiffe, wahrscheinlich fällt deshalb das Chine Shipping Line besonders auf. Warum der mehrere Hundertmeter lange Pott nicht zur Seite umkippt oder sinkt, weil die Container sich doppelt so hoch stapeln, als das Schiff tief ist, bleibt das »Geheimnis« der Schiffsbau-Konstrukteure. Auf unserem »Liner« ist jedenfalls alles klar. Die Stimmung steigt von Stunde zu Stunde, die Sitzordnung ist aufgehoben. Die Frauen reden, die Männer fachsimpeln, die Steh-Bars auf Unter- und Oberdeck füllen sich mehr und mehr. Wer denn unbedingt frische Luft schnappen will, geht aufs Oberdeck –, denn da weht ein kühles Lüftchen die Rauchschwaden weg und macht den Kopf wieder frei. Das Musik-Duo »2Delight« – hat nicht mit dem lautstarken Gesprächspegel der Porscheaner gerechnet – und wer nicht direkt an der (vorgesehenen) Tanzfläche sitzt, bemerkt sie wahrscheinlich gar nicht. Verständlich, denn Tanzen kann man/frau überall. Aber »Jahresgespräche« wie hier beim großen PCD Deutschlandtreffen gibt’s nur alle zwei Jahre. Die Zeit ist kostbar und Gesprächspartner, mit denen man sich in Stuttgart, Emden, Würzburg oder auf Sardinien das letzte Mal getroffen hat, gibt es zur Genüge. So gegen 23 Uhr wird der Ausflugsliner wieder an der Mole festgemacht. Mit schnellen Schritten geht’s zurück zu den Bussen, die schon in Wartestellung ausharren, um alle Gäste wohlbehalten ins Hotel zurückzubringen. Etliche der abrupt abgebrochenen Gespräche werden an der
Hotelbar weitergeführt. Die Nacht ist für manche kurz, der nächste Tag – mit einer 160 Kilometer langen Ausfahrt – naht bereits.

Roadbook A + B: Die Organisatoren im PC Hamburg, Geschäftsführer Vitus Harder, Sportleiter Dirk Dressler und Joachim Finn als Berater haben sich viel Mühe gegeben, um diese Tage unvergesslich zu machen. Thomas Martens hat ein Roadbook zusammengestellt, das den Teilnehmern ermöglichen soll, den Stadtstaat auch einmal aus einer anderen Perspektive, nämlich einer ländlichen, zu begutachten. Fleckvieh statt Reeperbahn. Aufgrund der vielen Teilnehmer wurden eine A- und eine B-Route ausgearbeitet, gemeinsamer Treffpunkt ist der ADAC Travering Übungsplatz zwischen Meddewarde und Sehmsdorf. Hier treffen sich alle Porsche Freunde wieder – und stehen so einträchtig zusammen im Porsche Stau. Tja, vielleicht wäre es (für manchen) sinnvoller gewesen, statt zu eilen lieber die Landschaft, die herrlichen Backsteingebäude und die großen Gutshöfe in kleinen Konvois gemeinsam zu erfahren und zu erleben. Schnelligkeit und Tempo sind bei dieser Tour eh nicht gefragt. Auf dem hügeligen ADAC Parcoursmuss eine Runde gedreht werden, wobei auch hier die Schnelligkeit keine Rolle spielt. Es muss »lediglich» eine Zeiteinheit von einer Minute auf die Sekunde genau getroffen werden – alles, was drunter und drüber liegt, wird mit Minuspunkten belegt. Zur Mittagszeit dann die Einkehr auf Gut Basthorst. Yellowpress-Leserinnen wussten schon im Voraus, dass es sich um das große Gut von Baron Enno Freiherr von Ruffin handelt, dem Ex von Immer-noch- Schlagersängerin Vicky Leandros. Der Wind pfeift ganz schön um die Häuser. Kühl ist es geworden, und nur mit Mühe gelingt es der Sonne, Wärme zu spenden. Besser gelingt es mit dem Anblick der herausgeputzten Boliden, die sich, in Reih und Glied aufgebaut, wieder von ihrer schönsten Seite zeigen und so für die Gäste auf dem Gut Brasthorst begehrte Fotomotive darstellen. Dann beginnt das Schaulaufen: Es ist eine Begegnung von vierbeinigen und vierrädrigen Pferdestärken. Während die eine Gattung über Stangen hüpfen muss (Reit- und Springturnier), darf die Porsche Truppe Maß nehmen. Es gilt, eine gedachte Durchfahrt absolut korrekt in der Mitte zu durchfahren. Hilfreich sind dabei die vollen Bierkästen von Veltins (Sponsor) als »Begrenzungsmauer«. Unser Mittagssnack in einem der großen ehemaligen Stallungen,die zu Event-Locations aus- und umgerüstet wurden, ist deftig: ein saftiger Schweinebraten mit Sauerkraut (Bayern lässt grüßen!) und herrlich schmeckendem Kartoffelgratin, dazu eine frische Portion Krautsalat – wahrlich ein Gaumenschmaus. Die Rückfahrt zum Hotel erfolgt in umgekehrter Folge. Die A-Route fährt die B-Route und umgekehrt.

Im Nachhinein gibt es Gerüchte, dass einige Teilnehmer die Abkürzung über die Autobahn zurück zum Hotel genutzt haben. Ausnahmsweise sei ihnen verziehen, denn die wahren Routenfahrer müssen die Beziehung Wasser – Hamburg – Wasser im wahrsten Sinne des Wortes »ausbaden« – gießt es doch so in Strömen, dass an ein Weiterfahren mancherorts gar nicht zu denken ist. Manch einem wurde es Angst und Bange, weil große Hagelkörner versuchten, sein Heiligtum zu demolieren. In der City selbst ist davon kaum etwas zu bemerken. Also bleibt Zeit für einen weiteren Einkaufsbummel um und über den Jungfernstieg. Etliche erfreuen sich nach dem Freitag erneut beim »Prototyp«, weil sie sich einfach am unvergleichbaren Autopark nicht satt sehen können. Treffpunkt ist zu späterer Stunde wieder die Lobby des Hotels. Viel Zeit bleibt nicht mehr, denn der Höhepunkt des PCD PC Hamburg Deutschlandtreffens naht – der Gala-Abend.

Gala-Abend: Die Jeans gegen den dunklen Anzug getauscht (Ausnahmen bestätigen die Regel, Stichwort »Toleranz«), den Tagesschmuck gegen einige Glitzersteinchen oder die weißen bzw. schwarzen Tahiti-Perlenketten (ab 20 – 22 mm Ø aufwärts) gewechselt, die Kaliber der Armbanduhren durch ein noch ein bisschen größeres, edleres, wertvolleres Gehäuse ersetzt … Und es ist wieder Henning Wedemeyer, der Präsident des PC Hamburg, der den Männern klar macht, wie traurig doch die Welt ohne Ehefrauen, Begleiterinnen, Freundinnen usw. ist. Recht hat er! Mit solch launigen Äußerungen hat er den Saal schnell »im Griff«. Die Stimmung ist schon bombig, bevor überhaupt die Suppe serviert wird. Kompliment an dieser Stelle an das Hotel für die Repräsentation, den Service und das ausgezeichnete Gala-Menü mit Rauchlachs, Steinpilzconsomme und einem auf den Punkt gegarten Black Angus Steak, begleitet von Weinen des Schlosses Vollrads und einem 2004 Chianti Rufina D.O.C.G. aus der Toskana. Bernhard Maier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Porsche Deutschland GmbH, ist zusammen mit seiner Frau Susanne nach Hamburg gekommen, um dieses große Jahresereignis mitzufeiern. Klar, dass die Teilnehmer ein paar klärende Worte erwarten – und Herr Maier findet ausreichend Sätze. So beleuchtet er die derzeitige Porsche Situation aus der realen, wirklichen Sicht. Im Ohr und vor Augen bleiben uns die Würdigung an Wendelin Wiedeking (großer Applaus), der Blick nach vorn, die positiven Zahlen, sprich, die Abverkaufszahlen in Deutschland (und ganz aktuell die gestiegenen Verkaufsahlen im wichtigen US-Geschäft), die neuen Modelle, die auf der IAA präsentiert wurden, und natürlich der neue Porsche, der hell angestrahlt im Festsaal steht. Es ist der Panamera, die 5. Baureihe von Porsche, die nicht deswegen so heißt, weil der Neue fünf Türen hat.

Gerhard Haag, bei Porsche zuständig dafür, dass bei wichtigen Events auch die richtigen Fahrzeuge präsent sind, hat mit der zwischenzeitlichen Unterstützung durch Anke Brauns von der Clubbetreuung alle Hände voll zu tun, um den Interessierten am »lebenden« Modell Rede und Antwort zu stehen. Götz von Tschirnhaus, Herr des PZ Hamburg in der Eiffestraße und Ehrenmitglied des PC Hamburg, sieht sich den Andrang mit Wohlwollen an. Viele wollen ALLES wissen und das, obwohl oder gerade weil die offizielle Präsentation in den deutschen PZ erst am 12. September erfolgt. Während sich die einen mehr für das interessieren, was UNTER der Motorhaube ist, wird gleichzeitig öfter auf den Rücksitzen Probe gesessen als sonst auf dem Fahrersitz. Auch an Golfer haben die Konstrukteure gedacht, und so passen laut Gerhard mindestens zwei große Golfbags in den NEUEN – und das ist nur einer der vielen positiven Gründe, für die es sich zu überlegen lohnt, ob man/frau sich das Luxusmodell mit eingebautem Kühlschrank und TV-Empfang (Ausstattung des Top-Modells) zulegen sollte.

Die das Gala-Dinner sanft begleitende Klaviermusik von Max Kraft wird im Laufe des Abends durch die gesangsstarke 2+2 Band »Max & Friends« ersetzt, die zur späteren Stunde viele Teilnehmer/innen aufs Tanzparkett zieht. Zwischendurch heizt Christoph Engels, der »Clown mit den roten Haaren«, die Stimmung mit seinen artistischen Einlagen auf. Mitten unter den Tanzparen sind auch Susanne und Bernhard Maier, die eine gekonnt harmonische Sohle aufs Parkett legen. Für manchen Teilnehmer stellt sich ein paar Stunden später die Frage: Gleich durchmachen bis zum Katerfrühstück auf dem Fischmarkt, der ab 5 Uhr früh seine Tore öffnet, oder ins gemachte Bett fallen, um dann so gegen 9.30 Uhr mit einem Brunch die Sieger zu ehren, Abschied zu nehmen und die teils doch lange Heimreise anzutreten? Die Mehrheit entscheidet sich fürs Ausschlafen.

Siegerehrung: Überpünktlich (!) beginnt mit Sekt und Selters, frischem Lachs, Müsli, viel Obst und vielem mehr der sonntägliche Abschiedsbrunch. Kaum ist der letzte Bissen hinuntergeschluckt, beginnt für die Teilnehmer am Concours d‘Élegance die Siegerehrung. Die Gruppen-Siegerfotos (und natürlich auch alle anderen Schnappschüsse) können übrigens im Internet unter www.porsche-club-deutschland.de besichtigt werden. Am Ende eines solch hervorragend organisierten Porsche Club Deutschlandtreffens gilt der Dank aller Teilnehmer den hilfreichen Geistern, die im Vorder- oder Hintergrund die Fäden immer in der Hand hielten. Ihnen gilt zum Abschluss dieser Porsche Tage in Hamburg unsere Hochachtung für ihren unentgeltlichen Einsatz, der teils schon vor über 300 Tagen mit vielen Planungsarbeiten begann und hier nun seinen glücklichen Höhepunkt findet.

Namentlich sollen noch, nach den Organisatoren des PC Hamburg genannt werden: Anke Bracht, Familie Bley, Inge Reichart-Zorzi und Manuel Schmidt. Und last but not least Frau Annedore Wedemeyer, die, wie es meist bei Ehefrauen der Fall ist, die Stütze ihres noch erfolgreicheren Ehemanns ist. 2010 werden wir uns vom 3. bis zum 6. Juni in Wien wieder zur Europaparade sehen.

Und 2011 in Bayern, im Berchtesgadener Land, vom 1. bis zum 4. September. Dann heißt es wieder: Ich war dabei – und Sie?


Text: Frank Gindler

Gedicht von Gisela von Kalbenzum Porsche Club Deutschland Treffen 2009

Vom Porsche Club Hamburg waren wir ins „Tor zur Welt“
In maritime Gefilde bestellt.
Die Fahrt dorthin war nicht gerade ein Genuss,
reichlich Baustellen und viele „Fahrexperten“ brachten oft Verdruss.
Aber  ende gut, alles gut; wir sind angekommen
-dank vorfahrendem Cayenne mit GPS innerhalb von Hamburg sogar ohne Stress und haben mit Freude wahrgenommen,
dass viele bekannte Namen, bzw. Gesichter unter den Teilnehmern waren,
die wir zuletzt gesehen vor ein oder mehreren Jahren.

Bei unserer Ankunft hatten mache schon Golf- und Sightseeing- Programm absolviert; uns stand erst mal eine Erfrischung und ein weinig Plaudern der Sinn. Dann Sind wir nach freundlicher Begrüßung und Aushändigung der Unterlagen nebst Geschenken durch die fleißigen Helfer- auf unser Zimmer marschiert und arbeiteten auf das bevorstehende Abendprogramm hin.

Ein ungezwungenes Beisammensein mit guter Bewirtung und interessanter musikalischer Unterhaltung um „Historischen Speicher“ war angesagt;
Und anschließend haben wir in unserem Hotel – bei herrlicher Luft draußen sitzend – bis weit nach Mitternacht getagt.

Freitag stellten wir am „Altonaer Fischmarkt“ unsere Porsche zur Schau;
„Concours d’Elégance“  heißt das genau.
Während der Bewertung konnte  jeder sei eigenes Programm gestalten:
Zu kleinen Besichtigungen ausschwärmen, flanieren und überall mit den anderen Teilnehmern ein Schwätzchen halten.

Nach rustikaler Stärkung standen die großen Besichtigungen an:
Per Bustransfer ging’s zu den Airbushallen, dem Maritimen oder dem Prototyp Museum dann.
Und jeder stieg in sein „gutes Stück“,
um ins Hotel zurückzukehren.
Und um dort den abendliche Ablauf zu klären.

Um 19:00 Uhr begaben wir uns mit Bussen zu den Landungsbrücken.
Dort konnten wir die einladend erleuchtete „MS Hamburg“ erblicken,
ein Ausflugsschiff für die Porsche Truppe ganz allein;
sie sollte heute Abend unser Restaurant- und Vergnügungsdampfer sein.

Schließlich waren alle an Bord,
jeder hatten nette Gesellschaft gefunden.
Dann hieß es „Leinen Los“, und für gute 4, 5 Stunden
Waren wir an einem mit viel guter Laune besetzten Ort.

Wir fuhren unter anderem an den rieseigen Hallen von Airbus, dem „König der Löwen“ und an schönen Villen vorbei;
„nebenbei“ gab’s vom reichhaltigen Buffet mit musikalischer Unterhaltung so allerlei .
Bei der Hafenrundfahrt konnten wir die Abramowich – Yacht und ein gewaltiges Container-Schiff beim Ablademanöver bestaunen, das war schon was!
Und ganz zum Schluss fuhr der Kapitän mit uns Karussell,
dank Strahlruder ist´s möglich, das rotieren auf der Stell:
Das brachte auf jeden Fall allen viel Spaß !!!
Baby Therese gerade ein paar Tage alt,
lies dieser Rummel ziemlich kalt.

Nach der Rückkehr ins Hotel war ein Kurzbesuch in der Bar natürlich Pflicht.
Ohne Absacker geht’s bei Dietrich nicht.
Der Samstag brachte Vergnügen anderer Art:
Fahrt über Land und Mittagessen auf „Basthorst“ nach Gutsherrenart.
Wir sahen Schönheiten- die Schlösser Ahrensburg und Tremsbüttel-, „Geschichtliches“ – „Unter den Linden“ und. Friedrichsruh- „flachländische“ Wohnkultur,
das Leber hinter dem Deich, reichlich Wasser und viel Natur.

Zum Punkte-Sammeln gab’s Zeitfahren und Saftmischung -Raten
Leider spielte das Wetter nicht so richtig am Ende dieser Aktion;
Die armen Helfer standen im Regen.

Doch mit richtiger Kleidung klappte das schon,
und wir brauchten uns nur im Auto Richtung Hotel bewegen.
Dort hatten wir zum Auftanken Zeit satt;
Schließlich fand heute der Gala-Abend Statt.
Es lief der Countdown,
und speziell für die Frau´n
lautet die Devisen:
Verschönerung vom Kopf bis zu den Füssen.

Die Herren Kommen mit dem „in- Schale-Werfen“ schneller ans Ziel :
Außer Anzug/Smoking, Krawatte/ Fliege und Einsteckschuh braucht’s nicht viel mehr.
Nun, der Einsatz hat sich gelohnt,
das Ergebnis war brillant,
von Herrn Wedemeyer auch ausdrücklich in seiner kurzen, humorigen rede betont:
Die Damen in vielfältigen, hübschen Outfits eine Augenweide; charmant, charmant!
Zum Begutachten und für Sitzproben war der Panamera in den Festsaal gestellt, der hoffentlich viel kaufwilligen Zuspruch erhält.

Schade, dass niemand von der Familie Porsche gekommen war;
Auch Wiedeking hätte gut getan;
Schließlich war er bei Porsche Jahrelang der Erfolg bringende Mann.

Viel Applaus war ihm auch in Abwesenheit sicher, ganz klar.
Ansonsten verlief der Gala-Abend wie gewohnt:
An hübsch gedeckten Tischen gab’s ein 4-Gäng-Menü mit Wasser, Bier oder Wein.

Auch von Reden wurden wir nicht „verschont“:
Doch die müssen nun mal sein.
Zur Unterhaltung war ein Künstler geladen,
der uns mit seinen Turbo-Tempo vorgetragenen flotten Sprüchen und artistischen Einlagen ganz schön in Fahr gebracht.
Ein bisschen Einsatz von 2en aus unserer Mitte konnte nicht schaden.
Wir habe auf jeden Fall viel gelacht.

Wieder gab’s reichlich müde Füße und Beine,
doch „suum cuique“, „jedem das Seine“:
Manchen hält’s bei flotter Musik kaum auf den Stühlen,
andere können sich auch beim Zuschauen super fühlen.

Da für uns ein frühmorgendlicher Fischmarkt-Besuch nicht vorgesehen,
konnten wir noch einen „Kontrollbesuch“ in die Bar’ rübergehen.

Sonntag-Arbeitstag
Alles Schöne geht einmal vorbei,
aber nach dem Spiel ist vor dem Spiel.
Denn schon um nächsten Jahr nach Mai,
Also Anfang Juni, ist ein Treffen in Wien für den, der will.

Zunächst konnten wir noch beim gemeinsamen Frühstück kommunizieren und zahlreichen Siegern applaudieren,
die mit Pokälchen und Pokalen
sicher fröhlich auf den Fotos strahlen!

Dann hiess es „time to say goodbye“,
Eine Umarmung noch oder zwei oder drei;
Und nach und nach nahmen alle die Strasse unter die Räder,
um nach Hause zu kommen, früher oder später.

Und wie fällt die Schlussbilanz aus?
Den Machern gilt ein Riesenapplaus
Und all den rotgewandeten guten Geistern;
Ohne sie wäre eine solche Veranstaltung gar nicht zu meistern.

Eine Truppe von ca. 350 Personen,
die vielleicht auch ein wenig anspruchsvoll sind,
zufrieden zu stellen beim Beköstigen, Feiern und Wohnen
ist ungemein schwierig, das weiß doch jedes Kind!
Das Grand Elysee war ein Super-Domizil,
es hatte klasse, es hatte Stil.
Unsere Edelkarossen waren bestens untergebracht
Und wurden von Security gut bewacht.

Die Tag- und Nachtprogramme waren prima gemischt,
es wurde uns schmackhaftes aufgetischt.
Und kleine Pannen passieren eben;
Es ist halt wie im richtigen Leben!
Selbst kurzzeitiges Schietwetter und eine Steife Brise brachten uns Porschisten keine Krise.

Das große „Familientreffen“ war rundherum schön;
Und wir hoffen, im nächsten Jahr viele im Prater wiederzusehn!

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