07.09.06 – 10.09.06 Porsche Club Deutschland Treffen 2006 – München

Organisation

 

Bericht

Weiß-Blau für Porsche und Papst

Großes Porsche Deutschlandtreffen in München

Endlich war es wieder so weit. Das Deutschlandtreffen 2006 fand dieses Jahr vom 7. bis 10. September in der bayerischen Landeshauptstadt München statt, und besonders für die vielen Nordlichter, die sich angemeldet hatten, war es ein erlebnisreicher Kurzurlaub im schönen Bayern. Und tatsächlich war das Glück auf der Seite aller Porsche Freunde. Schon am Donnerstag, als die Golfspieler angereist waren und im Laufe des Nachmittags alle anderen Teilnehmer langsam eintrudelten, zeigte sich München von seiner besten Seite – eben typisch Weiß-Blau.

Noch ein anderes »Event« hatte in den letzten Wochen vor dem Treffen für eine Menge von Planung und teilweise notwendiger Umorganisation gesorgt: der Papstbesuch in München. Nicht zuletzt verdanken wir den reibungslosen Ablauf während der vier Tage unseres Treffens dem Team vom Porsche Club München, das durch gute Beziehungen und hervorragende Organisation alles im Griff hatte. Ob nun das wunderbare Wetter an diesem Wochenende den begeisterten Porsche Fahrern oder dem kirchlichen Oberhaupt zu verdanken ist, bleibt dahingestellt.

Da München auch als die »nördlichste Stadt Italiens« bezeichnet wird, ist es kein Wunder, dass der Begrüßungsabend auch unter diesem Motto stattfand. In jeder Hinsicht war er dem italienischen Stil gewidmet. Das Büfett bot zahlreiche italienische Köstlichkeiten, natürlich abgerundet mit passenden Weinen. Die italienische Band verströmte südländisches Flair, hatte für jeden Geschmack eine große Fülle an Liedern in ihrem Repertoire und sorgte zu späterer Stunde auch für die richtigen Tanzrhythmen. Und nicht zuletzt waren im Saal des Begrüßungsabends auch eine Reihe von Gemälden des italienischen Malers Giovanni Minuschetti ausgestellt, von denen eines – wie uns schon verraten wurde –der Tombola am Samstag als Hauptpreis großzügigerweise zur Verfügung gestellt worden war.

Aber zurück zum ersten Abend. Nach einer herzlichen Begrüßung der Präsidentin des Porsche Club Deutschland, Ilse Nädele, die natürlich auch die ausländischen Teilnehmer aus Italien, Frankreich und Luxemburg nicht vergaß, wurde das Mikrofon an den Präsidenten des Porsche Club München, Karl Heinz Junge, übergeben. Mit seiner charmanten und humorvollen oberbayrischen Art sorgte er gleich für gute Stimmung und nutzte die Gelegenheit, alle seine Clubmitglieder, die bei der Organisation des Deutschlandtreffens mitgeholfen hatten, vorzustellen und ihnen für ihre Mitarbeit zu danken. Rund 20 Mitglieder aus seinem Club hatten bei den Vorbereitungen mitgeholfen. Und auch der harmonische Ablauf der darauf folgenden Tage wäre ohne seine emsigen Helfer nicht möglich gewesen, wie wir Teilnehmer immer wieder feststellen konnten. Ein ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle auch seiner Ehefrau Diana, die als guter Geist rund um die Uhr zur Verfügung stand und durch ihren besonderen Einsatz zum Gelingen der Veranstaltung erheblich beigetragen hat.

Der Freitag war insgesamt dem schönen Oberbayern gewidmet. Fast 150 Fahrzeuge mit insgesamt etwa 275 Teilnehmern machten sich morgens auf den Weg, um sich in Pullach am Start für die Ausfahrt einzufinden. Nach der Ausgabe des Roadbooks und dem Fotoshooting ging es los Richtung Tegernsee. Aber vorher gab es noch einige Aufgaben zu lösen, zu denen eine der bekanntesten bayerischen Nationalsportarten gehörte – das Maßkrugtragen wie die Bedienungen auf dem Oktoberfest. Alle Teilnehmer – nicht nur die Fahrer/innen, sondern auch die Beifahrer/innen – konnten hier unter Beweis stellen, wie man am besten möglichst viele gefüllte Maßkrüge um einen Tisch herumträgt. Hier waren natürlich Muskeln und Technik gefragt. Die nächste Aufgabe war ein Slalomparcours – aber mit einem Modellauto. Die Beschleunigung der kleinen Flitzer war enorm, wobei die Abstimmung der Servolenkung viel Fingerspitzengefühl erforderte. Nachdem man sich mit leckeren Brezeln gestärkt hatte, ging es weiter in das Freihaus Brenner, das mit seiner erhöhten Lage am Rande des Tegernsees einen fantastischen Ausblick über den See und seine Umgebung bietet. Hier angekommen, hatte man noch etwas Zeit, um die teilweise recht kniffligen Fragen zu beantworten, die bei dieser Ausfahrt Teil der Gesamtwertung waren. Dabei bewies sich wieder der gute Teamgeist der Porsche Fahrer, wodurch auch nette neue Kontakte und Gespräche zustande kamen.

Nachdem alle Aufgaben erledigt waren, wurde der Tafelspitz mit Kren (für die Nordlichter:  der bayerische Ausdruck für Meerrettich) als typisch bayerisches Gericht serviert. Die Dreimannband »Michi Graf und seine Manna« umrahmten die Mittagspause mit zünftiger Musik. Frisch gestärkt ging es dann weiter zur gemeinsamen Fahrt um den Tegernsee bis Miesbach. Das Besondere hierbei: Aufgrund der guten Beziehungen erfolgte diese Fahrt unter Polizeischutz der Miesbacher Polizei. Somit durften wir einmal ganz offiziell in einem langen Konvoi flott über rote Ampeln fahren, was sicherlich jeder mit Freude genossen hat. Denn wann ist das schon mal möglich, dass Grünuniformierte einen durchwinken und dabei den restlichen Verkehr anhalten? Miesbach, eine typisch oberbayerische Gemeinde, war das Ziel dieser Ausfahrt und lud noch zu einem Bummel oder Kaffeetrinken im gemütlichen Zentrum dieses kleinen Städtchens ein. Aber bald suchten viele Porsche den Rückweg ins Münchner Hotel, denn um 19 Uhr ging es schon wieder los – mit Bussen in die Münchner Innenstadt. Und man musste sich ja noch für den bayerischen Abend, der im Gasthof Paulaner im Tal stattfand, etwas vorbereiten. Wer in seinem Kleiderschrank das Passende finden konnte, hatte sich bei der Abendgarderobe für den Trachtenstil entschieden, ob Dirndl, Landhauskleid oder Krachlederne. Und nichts hätte besser gepasst zu diesem urigen bayerischen Abend im Paulaner, das extra für die Porsche Freunde reserviert worden war.

Bevor es in den Gasthof ging, wurde uns noch eine individuelle Stadtrundfahrt geboten. So konnte jeder noch mal einen Blick auf den Friedensengel, auf den Landtag, auf Museen und Kirchen werfen und auch die berühmte Maximilianstraße mit ihren legendären Geschäften bewundern, bevor dann vor dem Bayerischen Nationaltheater Endstation war und uns ein kurzer Spaziergang durch die Innenstadt zum Paulaner führte. Auch hier hatte der Porsche Club München wieder für die passende Musik gesorgt, diesmal mit der Band »Rebläuse«. Besonderes Schmankerl war dann noch das »Truderinger Bauernballett«, das mit seiner »enormen Dynamik« die Lachmuskeln der Zuschauer beanspruchte. Nach reichhaltigem Essen und einigen Maß Bier ging es mit dem Bus wieder zurück ins Hotel, wo natürlich die Bar wie auch am Tag zuvor für einen Absacker belagert war.

Am nächsten Morgen wurden wir dann in unseren Hotelzimmern, die einen weiten Blick über die Landeshauptstadt boten, von strahlendem Sonnenschein geweckt. Und so blieb es dann auch den ganzen Tag, der mit einer Anreise zum Schloss Seefeld begann, wo alle Fahrzeuge sich auf den für ihre Klasse zugewiesenen Parkplatz zum Concours d’Elegance aufstellten. Michael Haas, der Sportleiter vom Porsche Club Deutschland, sowie der Geschäftsführer Dr. Fritz Letters und Wolfgang Wrobel PCM kümmerten sich dann um die Bewertung der Fahrzeuge, die in diesem Jahr in zehn Gruppen aufgeteilt waren, von deren Siegern dann auch wieder die drei besten Porsche ausgesucht wurden. Die Teilnehmer konnten währenddessen auf der Terrasse des Bräustüberls Schloss Seefeld das Weißwurst-Frühstück genießen. Hierbei wurden dann die Lose für die Tombola verkauft, wobei sich Ilse Nädele und ein paar fleißige Mitglieder vom PC München für den Umsatz sorgtenWer wollte, konnte noch in den umliegenden Geschäften stöbern oder die präsentierten Porsche begutachten – ein Carrera GT, ein Cayman und ein Cayenne mit ganz besonderer Ausstattung. Aber eigentlich freuten sich alle schon darauf, dass es endlich weiter zum Starnberger See ging. Denn dort wartete vor dem Hafen in der Stadt der Katamaran »Starnberg« für die Seerundfahrt. Die Sonnenplätze am Bug des Schiffes waren sofort sehr begehrt, sodass man schon fast von einem Entern sprechen konnte, als die Gangway für uns Fahrgäste geöffnet wurde. Aber schließlich fand jeder den passenden Platz mit einer schönen Aussicht auf den Starnberger See und seine Uferregion, die sicherlich zu den beliebtesten Wohngebieten von Deutschland zählt und in manch einem die Sehnsucht nach einem idyllischen Haus mit eigenem Bootssteg weckt. Dank des spätsommerlichen Wetters und der guten Brise war eine Fülle von Segelbooten aller Art zu beobachten, von denen sich auch zahlreiche für eine Regatta zusammengefunden hatten. Untermalt wurde die Seerundfahrt auf literarisch-künstlerische Art von Dr. Dirk Heißerer, der uns viel Wissenswertes rund um den Starnberger See schilderte, gespickt mit einigen Anekdoten und Zitaten aus der passenden Literatur. Wer gut aufgepasst hatte, konnte mit seinen Kenntnissen sogar noch ein Buch gewinnen.

Zum Galaabend hatten sich noch weitere illustre Gäste eingefunden. Eine ganz besondere Ehre war die Teilnahme von Dr. Wolfgang Porsche und seine Gattin Prof. Susanne Porsche, die zum ersten Mal bei einem Deutschlandtreffen anwesend waren. Auch Bernhard Maier, Geschäftsführer der Porsche Deutschland GmbH, war angereist und vertrat mit seiner nicht nur sachlichen, sondern auch emotionalen Rede die Firma Porsche, der ja der gesamte Porsche Club Deutschland mit allen seinen Regionalclubs viel Unterstützung verdankt. Der Marketingchef von Porsche, Dr. Jürgen Geßler, war natürlich auch anwesend. Ebenso durfte Anke Brauns nicht fehlen, die bei fast allen größeren Porsche Club Veranstaltungen dabei ist und sich intensiv für den Austausch zwischen Porsche Club und der Firma Porsche einsetzt. Zu den Ehrengästen zählte auch die Bürgermeisterin von Miesbach, Ingrid Pongartz, die den Erlös der Tombola für ihre »Miesbacher Nachbarschaftshilfe«, einer sozialen Einrichtung für die Unterstützung bedürftiger Familien im Kreis Miesbach, überreicht bekam und ihre Freude mit dankenden Worten zum Ausdruck brachte. Gibt es eine bessere Idee, als eine tolle Porsche Veranstaltung mit einer guten Tat zu verbinden? Und das sicherlich nicht nur, weil Papst Benedikt an demselben Tag in München anreiste …

Nach einem delikaten Vier-Gänge-Menü und freundlichen Worten der Redner übernahm natürlich noch Dr. Klaus Michel das Wort, der wie immer seinen Dank in Versen zum Ausdruck brachte und wie kaum ein anderer die Erlebnisse der vergangenen Tage treffend und nicht ohne Augenzwinkern in ein passendes Gedicht verwandelte. Schließlich sorgte die Showband »Cassandra« dafür, dass die Tanzfläche in Kürze überfüllt war.

Die Abschlussveranstaltung am Sonntag war aufgrund des Papstbesuches an einen anderen Standort verlegt worden. Im Gasthof Hirschau im Englischen Garten, der nur etwa einen Kilometer vom Hotel entfernt ist, trafen sich am nächsten Morgen alle Porsche Freunde, wobei die meisten schon mit dem eigenen Fahrzeug kamen, was trotz des befürchteten Verkehrschaos problemlos ging – auch wieder eine Bestätigung für die gute und durchdachte Planung. Bei einem deftigen Büfett saßen noch einmal alle Teilnehmer zusammen, konnten die letzten Gespräche führen und sich vielleicht für das eine oder andere Treffen verabreden. Schließlich erfolgten die Siegerehrungen für den Concours d’Elegance und die Gewinner der Ausfahrt vom Freitag, von der auch noch jedem Team ein Erinnerungsfoto ausgehändigt wurde. Nicht nur die glücklichen Sieger, sondern auch alle anderen Teilnehmer waren begeistert von den erlebnisreichen Tagen, bei denen der Herrgott bezüglich des Wetters ein Einsehen gehabt hatte. Zum Schluss bleibt nur zu sagen: »Servus München!«

Und hoffentlich gibt es ein Wiedersehen beim nächsten Deutschlandtreffen, das in Verbindung mit dem 25-jährigen Jubiläum des Porsche Club Deutschland wieder für besondere Highlights sorgen wird.  Dr. Gabriele Lehari

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