08.08.20 – Circuit de Chenevières PCC – PC Rhein-Main
Organisation
Bericht
Chenevieres 2020:
Il y a des pneus chauds en Lorraine
Es gibt mancherlei Arten, einen heißen Augustsamstag zu verbringen. Manche fahren an den See oder das Meer. Andere betreiben Motorsport! Motorsport bereitet Freude, Aufregung und bringt Kameradschaft. Dem getreu haben sich Anfang August gut 30 gleichgesinnte Porschefahrer und Entourage ins schöne Lothringen begeben, um dort erneut den Circuit de Chenevières unter die Reifen zu nehmen.
Bis es soweit war, hatte der Vorstand des PCRM aber einige Anstrengungen und Aufregung durchzustehen. Lange war ungewiss, ob unsere Veranstaltung in Frankreich überhaupt durchführbar ist. Als dies klar wurde, mussten die einschlägigen örtlichen Regularien noch verstanden und ins Deutsche übersetzt werden. Google Translate war dabei eine Hilfe (wie auch bei der Überschrift dieses Berichts). Und die Frage, ob sich überhaupt eine ansatzweise auskömmliche Anzahl an Motorsportbegeisterten finden würde, hat unseren Präsidenten wohl auch etwas unruhig schlafen lassen. Noch wenige Wochen vor der Veranstaltung saßen wir auf einer Vorstandssitzung mit einem knappen halben Dutzend Anmeldungen. Eine Werbetour des Vorstands an den Hockenheimring hatte Erfolg und so kamen noch viele Anmeldungen in den letzten Tagen. Zum Meldeschluss waren über 30 Teilnehmer beieinander. So machten wir uns bester Stimmung und voller Vorfreude am Freitag auf den Weg nach Lothringen.
Als glückliche Fügung erwies sich, dass wir diesmal ein Hotel mit klimatisierten Zimmern gebucht hatten. Denn es war sehr heiß! Das Abendessen hat nicht nur dem fleisch-affinen Chronisten vorzüglich gemundet. Auch der ein oder andere kurz entschlossene Nachzügler wurde dank der Flexibilität des Hotels noch verköstigt. Die Stimmung war so gut, dass die Letzten auch nach Schließung der Bar noch am Pool bis weit nach 23.00 Uhr Benzingespräche führten.
Am Samstag klingelten dann die Wecker arg früh um 6.00 Uhr. Denn schon um 8.00 Uhr sollten wir uns an der gut 40 KM entfernten Strecke für die obligatorische Lärmmessung einfinden, die zum Glück jeder bestanden hat.
Es war eine Freude zu sehen, dass auch wieder diverse ältere Fahrzeuge anwesend waren. Ein 914 und diverse Transaxle-Modelle nahmen die Prüfungen an und forderten die GT3-Armada heraus. Diesmal wurde in zwei Gruppen (rot und schwarz) gefahren. Außerdem gab es die Langstrecken-Prüfung. Der aus vergangenen Jahren geschätzte Pizzawagen durfte diesmal auf Grund der Hygienevorschriften in Frankreich nicht aufgeboten werden. Wir hatten dafür als besonderes Highlight einen Kellner in weißem Hemd, der am Tisch ein äußerst leckeres Menu kredenzte. Wer danach noch Hunger hatte, konnte auf geschmolzene Gummibärchen und gekühltes Gebäck zugreifen.
Eine weitere Prüfung für alle Fahrer war die brütende Hitze. Bei der Langstrecken-Prüfung ließ es deshalb das ganze Feld mit Boxenstopp und den Pflichtrunden plus wenigen weiteren Runden bewenden. Das ganze Feld? Nein, ein unermüdlicher weißer 991 GT3 aus dem hohen Norden ließ es sich nicht nehmen, die vollen 60 Minuten Fahrzeit auszuschöpfen. Der Vorschlag, ihn danach mit einer La Ola-Welle im Fahrerlager in Empfang zu nehmen, wurde aber nicht umgesetzt. Vermutlich waren alle zu erschöpft, weswegen auch das abschließend angebotene Freie Fahren nicht genutzt wurde.
Besonders hervorgehoben seien zum Schluss einige besondere Leistungen: Mehrere Teilnehmer nahmen bei 35plus Grad ohne Klimaanlage teil, mindestens zwei davon sogar an der Langstrecke. Ein Teilnehmer fuhr mit Getriebeproblemen (nur der dritte Gang stand zu Verfügung) ganz hoch aufs Siegertreppchen.
Fazit: Schön war es und wir kommen gern nächstes Jahr wieder. Dann aber gern mit zehn Grad Celsius weniger.
Text: Valerian Jenny
Bilder: Valerian Jenny, Fritz Letters
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