06.09.19 – 07.09.19 PCHC Zolder

Organisation

Bericht

PCHC Zolder: Zwei Siege für Wolters, einer für Voigtländer in Zolder
Einmal souverän, einmal glücklich

Beim vorletzten Saisonlauf der Porsche Club Historic Challenge beim Motorsport XL Weekend in Zolder wurden gleich drei Rennen ausgetragen. Heinz Bert Wolters (997 GT3 R) fuhr zwei weitere Gesamtsiege ein, während Christian Voigtländer (997 GT3 Cup) überlegen das dritte Rennen für sich entschied.

Aufgrund der großen Starterzahl wurde das Feld in drei Rennen gesplittet. Einen weiteren Doppelsieg schnappte sich einmal mehr Heinz Bert Wolters. Allerdings waren diese durchaus hart erarbeitet, zudem mit einer Portion Glück im zweiten Durchgang. Denn so etwas wie der tragische Held des Wochenendes war Klaus Horn, der mit seinem Porsche 997 GT3 R dem Seriensieger ordentlich Paroli bot. Aus dem erwarteten Duell wurde im ersten Heat jedoch nichts. Gleich in der zweiten Runde zerbröselte Horn die Antriebswelle. Von der Pole aus gestartet, fuhr Wolters überlegen zum Gesamtsieg. Ganz anders dagegen das zweite Rennen. Gleich von Beginn an übernahm Horn im schneeweißen 911er die Spitze. Wolters blieb dran, zeigte sich immer wieder groß im Rückspiegel. Vorbei kam er jedoch nicht. In Runde 14 stellte Wolters die bekannte Rangfolge der bisherigen Rennen wieder her. Horn schien sich wieder mit dem zweiten Platz abfinden zu müssen. Doch zwei Umläufe vor Schluss fehlte der Landauer plötzlich. „Das war die dritte Antriebswelle an diesem Wochenende. Eine kann ich ja noch verstehen, aber drei“, war Horn dementsprechend konsterniert. Für Horn besonders ärgerlich. Wolters bekam im Nachgang eine 30-Sekunden Strafe wegen Auslassens der Schikane beim Überholvorgang aufgebrummt. Das hätte Horn locker zum vierten Saisonsieg gereicht. „Das zweite Rennen war schon sehr spannend und es war ein enger Kampf um die Führung. Wir fuhren auf die Schikane zu und ich war schon zur Hälfte neben ihm. Er hat ein bisschen vorgezogen und ich musste mit der linken Seite komplett ins Gras. Da hätte es fast geknallt und ich bin durch die Poller durch. Ich war danach vorne. Klar, gesetzmäßig hätte ich den Platz wieder hergeben müssen. Das habe ich in dem Moment nicht getan, aber dafür bin ich auch bestraft worden“, schilderte Wolters die entscheidende Szene des Rennens aus seiner Sicht.

Souveräner Gesamtzweiter im ersten Durchgang wurde Henric Hoeffner (997 GT3 Cup), der sich gegen Rennmitte im Überrundungsverkehr die nötige Luft gegenüber Jürgen Albert (991 GT3 Cup MR) verschaffen konnte. Damit entschied Hoeffner zudem die Klasse 7 für sich. In Durchgang zwei drehte Albert den Spieß um. Nach dem dritten Gesamtrang im ersten Rennen landete Albert mit deutlicher Luft nach hinten auf dem zweiten Platz. „Wir haben heute zum ersten Mal ein neues Fahrzeug dabei gehabt. Es ist ein 991 GT3 MR, der auch das 24 Stunden Rennen in der SP7 gewonnen hat. Das Auto haben wir für den Grand Prix Kurs umgerüstet. Heute hat es gut funktioniert. Natürlich bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Eine Platzierung unter den ersten Drei ist sicher nicht schlecht. Ich hatte viel Spaß hier mit meiner Truppe“, befand Albert. Dritter im zweiten Durchgang wurde Francesco Klein (997 GT3 Cup), der damit im Hinblick auf die Meisterschaft wichtige Zähler mitnahm. Denn der dritte Rang bedeutete den Sieg in der Klasse 7, nachdem Klein im ersten Heat lange in der Spitzengruppe mitgemischt hatte. Gleich zwei Reifenschäden warfen den 997er Piloten jedoch weit nach hinten. „Die ersten Runden liefen zunächst sehr gut. Ich konnte an der Führungsgruppe dran bleiben, sogar etwas attackieren. Es kam durch Gaststarter, welche die blauen Flaggen nicht so beachten wollten, zu einer Kollision und dadurch zu einem Reifenschaden vorne links und hinten rechts. Wir haben uns nur noch durchgehangelt, damit wir wenigstens in die Wertung kommen. Der zweite Lauf lief wesentlich besser. Ich konnte von Anfang an vorne bleiben und meine Position behaupten“, berichtete Klein.

Der Blick in die Klassen 5-10
Auf den weiteren Plätzen feierten gleich mehrere Fahrer ihre bis dato besten Ergebnisse in der PCHC. Rang vier holte sich nach packendem Kampf Klasse 7 Pilot Thomas Prager. Zunächst vorne musste er in der dritte Runde Klassenkollege Jürgen Lauscher passieren lassen. In Runde elf tauschten die beiden 997er erneut die Plätze. Prager konnte nun leicht davon ziehen und sich den zweiten Platz in der Klasse 7 sichern. Gesamtrangsechster wurde Kai Erbersdobler, der damit die Klasse 8 der 991er Cup Porsche für sich entschied. Zwischendurch wurde es noch einmal etwas spannender als Edwin van Wijngaarden immer größer im Rückspiegel auftauchte. Am Schluss betrug der Zeitunterschied gerade einmal 0,228 Sekunden. Gesamtachter wurde Dr. Florian Keck, der in der Klasse 5 der 996er Porsche endlich wieder etwas Konkurrenz bekam. Der Sieg vor Verhoog/Sieljes war etwas härter erarbeitet, nachdem das niederländsiche 996er-Duo in Runde eins noch vorne gelegen hatte. Hinter Udo Schwarz (997 GT3 Cup) hieß es für Verhoog schließlich Gesamtrang zehn und Platz zwei in der Klasse 5. Direkt dahinter landete Evert Mallie, der im Porsche 997 GT4 als Dritter der Klasse 10 gewertet wurde. Dritter bei den 996er wurde Claude Dichter als Gesamtzwölfter.

Im zweiten Rennen mischten noch die Porsche 997 GT3 Cup der Klasse 6 mit. Hier zeigte sich Christian Voigtländer in bärenstarker Verfassung. Denkbar knapp hinter Jürgen Lauscher, selbst Zweiter der Klasse 7, wurde Voigtländer Gesamtfünfter. Das brachte ihm den überlegenen Sieg in der Klasse 6 ein. Hinter dem Berliner reihten sich Hoeffner und Prager ein, während Kai Erbersdobler als Gesamtachter erneut die Klasse 8 für sich entschied. Diesmal hatte Erbersdobler seinen niederländischen Klassenkonkurrenten souveräner im Griff. „Es war ein schönes Wochenende für mich. Zolder ist eine tolle Strecke. Es hat Spaß gemacht mit dem Team hier zu fahren. Und die beiden Klassensiege sind ein super Ergebnis. Wir haben alles richtig gemacht. So kann es weitergehen. Wir freuen uns auf das, was jetzt noch kommt“, zeigte sich der Doppelsieger der Klasse 8 nach seinem Rennwochenende zufrieden. Die Klasse 5 gewann diesmal Paul Sieljes, der rund zwölf Sekunden vor Keck das schwarz-weiß karierte Tuch gesehen hatte. „Ich bin sehr zufrieden mit einem Sieg und Platz zwei. Dadurch habe ich auch gut gepunktet. Für das zweite Rennen hatte die einen Fahrerwechsel gemacht mit einem jungen Fahrer, der sehr gut gefahren ist. Ich hatte zwar gleiche Rundenzeiten, wurde aber Zweiter“, berichtete Keck.

Das dritte Rennen war im Grunde eine One-Man-Show von Christian Voigtländer. Das komplette Feld überrundet fuhr er einen glasklaren Start- und Zielsieg heraus. „Ich habe hier gut gepunktet und nichts kaputt gemacht. Das erste Rennen war abwechslungsreicher für mich. Nur die Berührung mit Jürgen Lauscher hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber sonst war alles prima. Zusammenfassend kann ich sagen, dass es für mich sicher ein gutes Wochenende war“, so Voigtländer. Zweimal Zweiter wurde in der Klasse Wolfgang Bensch. „Mit dem Wochenende bin ich sehr zufrieden. Mein Auto war zwar nicht hundertprozentig, aber ich denke, dass es trotzdem so gepasst hat“, berichtete Bensch.
Klasse 1-3 in niederländischer Hand

Ein beachtenswertes Rennen fuhr Andreas Paaßen im klassischen 911 RSR, der zweimal in der Klasse 3 die Nase vorne hatte. Mit seinem historischen 911er stand der Niederländer mitten unter den modernen Boliden. Die stark besetzte Klasse 2 entschied in beiden Rennen Wilbert Groenewoud (Boxster) für sich. Im ersten Rennen hielt er Ruben Nooij (944 Cup) und Huib Havik (944) auf Distanz. Der dritte Durchgang war noch einmal deutlicher. Mit fast zwanzig Sekunden Abstand siegte er vor Alain de Jong (Boxster) und Nooij. Die Klasse 1 wurde zweimal zur sicheren Beute von Nick Geelen (Boxster), der im dritten Heat sogar als Gesamtdritter aufs Treppchen fuhr. Jean-Paul Hulsebos (Cayman S) und Harry Verkerk (968 CS) komplettierten das Klassenpodium. Im letzten Rennen des Tages landeten Ronald van Vliet (Cayman) und Henk van Norel (Cayman S) auf den Plätzen zwei und drei. Auch hier ging es wieder eng zu. Helmut Piehler (Cayman S) musste sich als Klassenvierter und bester PCHC Vertreter in der Klasse nur knapp geschlagen geben.

arp Redaktionsbüro Patrick Holzer

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