08.05.15 – 10.05.15 PCHC – Oschersleben

Organisation

    

 

Bericht zur PCHC

Porsche Club Historic Challenge mit vollem Feld in der Magdebuger Börde

Fischer und Rossaro in Oschersleben vorne

Fast wäre es für Markus Fischer (997 GT3 Cup) das perfekte Rennwochenende geworden. Doch technische Probleme verhinderten am Sonntag den dritten Gesamtsieg beim zweiten Lauf der Porsche Club Historic Challenge in Oschersleben. Den holte sich der Pechvogel des ersten Rennens Ulrich Rossaro (997 GT3 Cup).

Am Sonntag sah es so aus, als würde Markus Fischer seinem dritten Gesamtsieg an diesem für die Piloten der Porsche Club Historic Challenge vollgepacktem Wochenende entgegen fahren. Sowohl im Qualifying als auch in den beiden Rennen am Samstag hatte der Landshuter dominiert und sich jeweils die erste Gesamtposition gesichert. Beim ersten Rennen brachte ein kurzer Regenschauer kurz vor dem Start etwas Würze ins Spiel. Doch Fischer schnappte sich auf der schnell abtrocknenden Pisten nach fünf Runden den auf Regenreifen gestarteten Gerhard Kilian (997 GT3 Cup) und siegte deutlich vor Kim Berwanger.

Etwas enger gestaltete sich der zweite Durchgang, wobei auch hier Fischer gegenüber Berwanger die Oberhand behielt. „Ich bin nach den ersten beiden Rennen natürlich total happy. Das Auto hat super funktioniert und das Team hat das richtig gut gemacht. Das erste Rennen war natürlich mit dem Regen am Anfang eine ziemliche Aufregung. Ich bin mit Slicks gefahren und wurde zunächst überholt, konnte dann aber schnell vorfahren und den Führenden wieder einholen. Rennen zwei war am Start etwas kritisch, aber dann konnte ich mich etwas absetzen. Den Abstand konnte ich dann gut halten“, fasste Fischer die beiden ersten Durchgänge zusammen.

Das dritte Rennen schien schon den gleichen Verlauf zu nehmen, als der Flying Horse Porsche plötzlich in der fünften Runde fehlte. Zwar kämpfte sich Fischer wieder nach vorne, nur um in Runde 16 den Cup 911er endgültig abzustellen. „Im dritten Rennen hatte ich kein Glück. Ich lag zunächst bis zur vierten Runde an der Spitze, hatte dann aber keinen Vortrieb mehr“, berichtete Fischer.

Gesamtsieg

Den fälligen Gesamtsieg holte sich Ulrich Rossaro, der seinen 911er bei den schwierigen Bedingungen im ersten Rennen noch im Kies versenkt hatte. Im zweiten Heat kämpfte sich der Porsche-Pilot aus Aalen von ganz hinten bis auf die sechste Position nach vorne. Von da aus ging Rossaro den dritten Durchgang am Sonntag an. Nachdem Fischer zurückfiel, übernahm zunächst Joachim Bleyer im Porsche 996 GT3 Cup die Führung. Bis zur elften Runde hielt sich Bleyer an der Spitze, ehe Rossaro vorbeizog und den Abstand zu Bleyer kontinuierlich ausbaute.

Auf den letzten Metern schien der Führende den Sieg fast noch aus der Hand zu geben, als der Porsche wegen Spritmangels ins Ruckeln geriet. Am Ende rettete sich Rossaro mit vier Sekunden Vorsprung über den Zielstrich. „Ich bin das Auto zum ersten Mal dieses Wochenende gefahren. Im ersten Rennen hatte ich Pech gehabt, als es mich auf Slicks herausgedreht hat. Ich habe dann beim letzten Rennen davon profitiert, dass Markus Fischer ausgefallen ist. Er war schneller. Ich hatte noch Glück, denn auf der letzten Runde vor Start und Ziel ging der Sprit aus. Das Auto war schon aus, ist aber wieder angeruckelt und ich konnte mit den letzten Tropfen ins Ziel fahren“, fasste Rossaro sein Wochenende zusammen.

Zweiter Platz

Der zweite Platz ging diesmal an Joachim Bleyer, sich lange einen engen Kampf mit Klassenkonkurrent Silvio Schindler im Porsche 997 GT2 lieferte. Damit sicherte sich Bleyer den zweiten Sieg in der Klasse 11, nachdem Schindler im zweiten Heat als Gesamtdritter die Klasse noch gewinnen konnte. „Es ist alles gut gelaufen. Es war ein schwerer und harter Kampf. Im Großen und Ganzen bin ich schon zufrieden. Im ersten Rennen habe ich auf Slicks gesetzt, habe aber am Anfang abgewartet und bin etwas vorsichtiger zu Werke gegangen“, so Bleyer.

„Nach Platz sechs und Platz drei lief es im letzten Rennen sehr gut. Beim Kampf um Platz zwei hatte ich mit Joachim Bleyer eine Berührung. Es war ein Rennunfall. Für mich bedeutete das dann leider das Aus“, sagte Silvio Schindler, der seinen Porsche als Folge der Berührung in der elften Runde abstellen musste. Ein starkes Wochenende erlebte auch die Familie Berwanger. Während Kim Berwanger gleich zweimal als Gesamtzweiter ins Ziel kam, wurde Vater Benno im letzten Rennen des Wochenendes nach einem Fotofinish als Dritter abgewinkt. Gerade einmal 0,194 Sekunden trennte Berwanger von Gerhard Kilian, der mit Platz vier sein bestes Ergebnis vom Wochenende einfuhr.

„Das erste Rennen war extrem schwierig und wir mussten uns entscheiden, ob wir Slicks oder Regenreifen fahren. Die ersten Runden waren auf Slicks natürlich ein Eiertanz. Aber gegen Rennmitte war klar, dass mit Slicks das bessere Material drauf war. Ich konnte dann den zweiten Platz heimfahren, der erste war leider schon ein bisschen zu weit enteilt. Beim zweiten Lauf hatte ich eigentlich einen ganz guten Start, war aber in der ersten Kurve etwas zu vorsichtig, wodurch Assmann an mir vorbeiging. Da musste ich mich erst wieder an ihm vorbeikämpfen“, erzählte Berwanger. Für Winfried Assmann gab es hinter Berwanger die erste Treppchenplatzierung in dieser Saison zu feiern.

Fischer und Rossaro in Oschersleben vorne

Carl-Friedrich Baron von Münchhausen war bei den 996er Cup Porsche nicht zu schlagen. Gleich dreimal sah der Pilot von Joos Sportwagentechnik das Ziel als Klassensieger. Dabei lieferte sich der 996er-Pilot klassenübergreifende Duelle mit der 997er Fraktion. Die engsten Verfolger waren in beiden Rennen Thomas Weidel und Heinz Bayer, wobei Weidel im ersten Rennen am dichtesten am Klassensieger dran war. Gerade die Zweikämpfe zwischen Bayer und Weidel sorgten für viel Action, wobei hier Weidel zweimal die Nase vorne hatte.

Eng ging es auch bei den PCHC Fahrzeugen zu, wo Georg Vetter (964 Carrera 2) und Alexandra Irmgartz (964 RSR 3,8) die Siege holten. Im ersten Rennen erwischte Vetter eine starke Anfangsphase und war trotz eines starken Schlussspurts von Irmgartz nicht mehr einzufangen. In den beiden anderen Rennen drehte Irmgartz den Spieß um und ließ Vetter keine Chance. Im Gegensatz zum Auftakt hatte die Vorjahresmeisterin in H.P. Wenger (964 RS) einen starken Gegner in der Klasse 5, der ihr das Leben durchaus schwer machte. Zweimal musste sich Irmgartz erst an dem Schweizer vorbeikämpfen, um den Klassensieg nach Hause zu fahren.

„Das erste Rennen war am Anfang durch den einsetzenden Regen etwas chaotisch. Als der Regen aufhörte, haben wir aber wieder umgewechselt auf Slicks. Es war aber noch sehr glatt in der ersten Kurve. Ich habe mich dann aber in der zweiten Runde in der engen Linkskurve vor der Geraden auf die dritte Links zu beim Herausbeschleunigen gedreht und musste das Feld vorbeilassen. Danach habe ich die Aufholjagd gestartet“, so Irmgartz. „Schwierig wurde es für mich immer wenn ich auf die zu überrundeten Fahrzeuge auflief. Das war ab und zu ein Lotteriespiel. Ich kann gegen den Breitbau von Alexandra Irmgartz in den Kurven nicht mithalten. Aber es war spannend und hat Spaß gemacht“, befand Wenger

Trichas glänzt mit Dreifachsieg

Georg Vetter musste zwar Alexandra Irmgartz jeweils ziehen lassen, doch die Klasse 4 hatte er fest im Griff. Dahinter ging es aber zwischen Martin Flak (993), Ralf Bender und dem Team Schmaus/Schenke (beide 964 Cup) eng zu. Dabei sicherte sich Flak gleich dreimal die zweite Position, während Bender zweimal und Ralf Schmaus einmal an der dritten Stelle über den Zielstrich fuhren.

Die Klasse 3 wurde dreimal zur sicheren Beute von Antonios Trichas, der Norbert Schuster auf die zweite Position verwies. Asim Demir schnappte sich zweimal Rang drei, während Andreas Pöhlitz (alle 968 CS) das dritte Rennen als Klassendritter beendete. „Es ist an diesem Wochenende einfach toll gelaufen. Das letzte Rennen war sehr gut, meiner Ansicht nach noch besser als die beiden anderen davor. Mit den Zeiten bin ich zufrieden. Hoffentlich geht das so weiter“, berichtete Trichas. Die Klasse 2 ging dreimal an das Team Knapper/Mohr (944S), während Wolfgang Bensch (930 Turbo) die Klasse 6 gewann.

Nach diesem Marathon-Wochenende mit gleich drei Rennen geht es für die Piloten der Porsche Club Historic Challenge vom 5.-6. Juni weiter. Dann steht auf dem Nürburgring der dritte Saisonlauf auf dem Programm.

arp Redaktionsbüro Patrick Holzer

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