18.02.11 – 20.02.11 – Porsche Club Winter-Fahrsicherheitstraining in der Lungau

Organisation

     

Bericht

Bericht zum Porsche Club – Winter-Fahrsicherheitstraining im Thomatal – Lungau (Österreich) vom 18.02.2011 bis 21.02.2011 mit Altfrid Heger:

Am neuen Ort (eigentlich waren es ja 2 Orte) startete in diesem Jahr das bereits bewährte Wintertraining des Porsche Club Deutschland sowie der Porsche Clubs Wuppertal und Schwaben. Nachdem wir bereits zweimal in Sölden gastiert hatten, war dieses Jahr die Lungau in Österreich – Motorsportenthusiasten durch den Lungauring bekannt – unser Ziel. Mit dem erfolgreichen Rennfahrer und Profi-Instrukteur Altfrid Heger, sowie den Porsche Club-Instrukteuren Gerry Haag, Stefan Windgätter und Alexander Schöbel konnten wir erneut eine sehr erfahrenes Team “anheuern”, um den Teilnehmern Drift und Abfangen auf Eis und Schnee näher zu bringen.

Entgegen allen Prognosen der ortsansässigen “Wetterkenner” und aller Internet-Wetterdienste überraschten uns warme Temperaturen über dem Gefrierpunkt!  Dies zwang die Organisatoren Fritz Letters und Christian Striepen zusammen mit Christof Maischak – Hegersport -, schnell zu reagieren.
Mit der Unterstützung Franz Schiefers wechselten wir spontan zu einer höher gelegenen Strecke als Basis unseres Fahrspaßes. Im Alpin Driving Center, kurz ADC Lungau, drehten wir einen Tag lang auf 1200 m Höhe und 12 ha Fläche unsere Runden. 2,5 km lange Handlingkurse und eine 25.000 qm große Dynamikfläche boten ausreichend Raum für die 25 Teilnehmer und ihre Porsche’s.

Auf dem Gelände Winterfahrtraining  Lungau – das Gelände Franz Schiefers, befuhren wir am zweiten Tag das Areal “Schweden“, einen zwei Km langen Handlingkurs, ein Oval und eine Dynamikfläche. In vertiefenden Übungen setzten die Instrukteure die Ausbildung fort. Die Themen der 3 Sektionen:

  • Konstantes Driften im Oval bei verschiedenen Radien
  • Slalom, langgezogene Kurven, Brems- und Ausweichübungen auf der Dynamik-Fläche
  • Befahren von Kurven-Kombinationen mit unterschiedlichem Untergrund im Handling-Parcours.

Beim abschließenden Befahren des gesamten Rundkurses (Oval + Dynamik-Fläche + Handling-Parcours) konnten alle ihre gesamte Erfahrung einbringen und mit viel Freude ihre Porsche virtuos über die Strecke bewegen.

Vom 911 G-Modell bis zum aktuellen GT3, Turbofahrzeugen mehrerer Generationen, Boxstern und einem Boxster Spyder waren Fahrzeuge – fast – der gesamten Porsche-Sportwaren-Familie vertreten. Ausser Konkurrenz zeigte der Panamera des Porsche Zentrum Reutlingen mit Timo Beck seine Fähigkeiten. Natürlich lies es sich auch Joachim Ott, der Werkstattleiter des PZ Reutlingen nicht nehmen, den Service VW-Bus im Drift zum jeweiligen Einsatzort zu “bewegen”. Nach kurzer technischer Einweisung übten wir sportlich kontrollierte Fahrweise auf eisigem Untergrund, also Bremsen und Ausweichen auf Eis und Schnee, Slalomfahrten und – auf drei verschiedenen Kreisbahnen – das Driften des Fahrzeuges mit konstantem Drift-Winkel bei glatter Fahrbahn.

Die vielen Bilder zeigen das Engagement der Instrukteure und Teilnehmer: Die einzig “vernünftige” Fortbewegung eines Porsche beim Wintertraining erfolgt im Drift, das heißt, das Fahrzeug übersteuert kontrolliert. Dieses Ziel haben alle Teilnehmer mit Bravour erreicht. Jeder hat auf diese Weise seine Fahrzeugbeherrschung optimiert. In der Praxis bedeutet dies ein souveränes, sicheres und vorausschauendes Fahren auf allen Strassen und natürlich auch auf allen abgesperrten Rundkursen.

Altfrid Heger hatte noch eine besonders einprägsame Methode: Zum Kennenlernen des Parcours fuhr er den Teilnehmern voraus. Er erklärte, dass Sie immer damit rechnen müssen, dass die Strecke blockiert sein kann, wenn ein Teilnehmer beim Üben ins Rutschen kommt. Natürlich kam sein Führungsfahrzeug kurz darauf “zufällig” ins Rutschen und führte einen kontrollierten 180°  Drift aus – der nachfolgende Teilnehmer konnte dann Altfrid Heger direkt in die Augen schauen. Ebenso natürlich ließen sich unsere geübten Teilnehmer nicht aus der Ruhe bringen und konnten sicher mit dieser Situation umgehen.

Um die Anfahrt von unserem Hotel möglichst reibungslos zu gewährleisten, hatte der Porsche Club Deutschland uns für den mautpflichtigen Katschbergtunnel eine „Freifahrt“ organisiert, so dass wir ohne lästigen Zwischenhalt zum Trainingsgelände gelangen konnten. Das änderte leider nichts daran, dass wir zum Bedauern mancher Teilnehmer sehr früh am Morgen starteten, um die Nachtkälte für den möglichst langen Erhalt der optimalen Streckenverhältnisse zu nutzen. Dafür konnten wir nachmittags umso ausgiebiger das Wellness-Angebot des Hotels genießen.

Traditionsgemäß endete unsere an Eindrücken und neuen Erkenntnissen reiche Veranstaltung mit einem gemeinsamen Hüttenabend. Auf einer rustikalen – schwer erreichbaren – Wanderhütte, der Pichlhütte, 1336 m hoch, genossen wir eine typisch Kärntner Bretteljause, ein deftiges Essen mit Rippchen, Haxe und Sauerkraut. Natürlich hat die Pichlhütte auch ein wenig zum “picheln” eingeladen.

Die Rückfahrt ver­zögerte sich für einige Teilnehmer erheblich. Die steile Strecke mit Glatteis und Schnee­belag – jetzt beim Hüttenabend kam endlich das vor­ausgesagte kalte Schneewetter! – überforderte wohl einen der Shuttle-Busfahrer, so dass er auf Nimmerwiedersehen verschwand und wir erst seinen Chef gegen Mitternacht wecken mussten, um dann doch noch abgeholt zu werden. Daraus entstanden dann heiße Diskussionen, ob wir nicht besser mit unseren Porsche Sportwagen die Strecke befahren hätten, anstelle auf ein VW-Bus Shuttle mit Vierradantrieb und Schneeketten zu vertrauen!

Christian Striepen und Fritz Letters

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