24.05.08 PCD Club-Cup Zandvoort / NL – PC Schwaben und Clubreise

Organisation



Bericht

24.05.08 – PCC Zandvoort / NL – Porsche Club Schwaben
22.05.08 – 25.05.08 Clubreise Amsterdam und Zandvoort

PC Schwaben: 22.05.08 – 25.05.08 Clubreise nach Amsterdam und PCD Club-Cup in Zandvoort

Der Porsche Club Schwaben hat sich dieses Jahr mit Zandvoort und Amsterdam ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Immerhin 700 km von der Heimat des PC Schwaben – Reutlingen/Tübingen – entfernt galt es eine Veranstaltung mittels “Mail” und “Telefon” mit unbekannten Ansprechpartnern zu organisieren. Eine Vorab Planungsreise war weder im Geld- noch im Zeit-Budget eingeplant.

Das neu formierte Vorstands-Team Fritz Letters (Präsident), Gert Barlok (Vize-Präsident), Claus Plappert (Schatzmeister) und Gerry Haag (Sportleiter) schulterte gemeinsam die Aufgaben und kann jetzt auf eine sehr erfolgreiche Veranstaltung zurückschauen.

Erster Programmpunkt ist der Zollverein Essen. Die Zeche Zollverein war zu Zeiten ihres Betriebs die modernste Zeche der Welt mit eine der förderstärksten mit einem täglichen Fördervolumen von bis zu 16.000 Tonnen Kohle.

Die Zeiten ändern sich: 1986 wurde die Zeche – 54 Jahre nach Inbetriebnahme – als unrentabel stillgelegt. Doch statt für einen Abriss, entschloss sich das Land Nordrhein-Westfalen, die Zeche der Ruhrkohle AG abzukaufen, sie unter Denkmalschutz zu stellen und grundlegend zu sanieren. 2001 adelte die UNESCO die Zeche mit dem Titel “Weltkulturerbe” für die Industrielle Kulturlandschaft Zollverein. Dr. Rolf Tiggemann, selbst wesentlich am Aufbau des Zollvereins beteiligt, hat uns persönlich die architektonischen und ingenieurmäßigen Leistungen nahegebracht und auch aufgezeigt, mit welchen Maßnahmen der Zollverein heute seine Finanzierung sichert. (Buch “Zollverein Schacht XII, Rolf Tiggemann, 2007; ISBN: 978-3-89861-741-3).

Nach erfolgreicher Anreise, einem angenehmen Abend im Hotel folgte frisch gestärkt bei schönstem Wetter die Tagestour nach Amsterdam. Mit einem für Porsche-Fahrer/innen ungewöhnlichen Verkehrsmittel – der Tram – startete der Ausflug ins Zentrum Amsterdams – Treffpunkt “Watertaxi”. Inge-Reichert-Zorzi, bekannt als “die Geschäftsstelle des PCD”, hat diese Reise vorbereitet und begleitet.

Wir trafen uns in Harlem auf dem Bahnsteig 1, um mit dem Zug nach Amsterdam zu fahren. Los geht es gegenüber vom Hauptbahnhof – Amsterdam Centraal, dort an unserem Treffpunkt “Watertaxi” warteten schon unsere beiden “Scouts”. Generell sollten wir erst einmal über die Entstehung Amsterdams nachdenken – in einen abgetrennten Teil des Meeres gebaut, wie halb Holland. Entsprechend stehen noch heute fast alle Häuser der Altstadt auf langen Holzpfählen, die in die darunter liegenden Grund gerammt wurden und die Häuser tragen.

Da solche Pfählen natürlich auf Dauer auch faulen können ist eigentlich die manchmal etwas schiefe, leicht betrunken wirkende Schräglage einiger Häuser etwas leichter zu verstehen, wenn die eine Seite Grundpfeiler verrotteter ist als die andere, dann beginnt das Häuschen eben etwas einseitig zu wanken, – schaut Euch dort mal in Ruhe um, Ihr werdet eine ganze Menge solch “betrunkener” Häuschen finden, da ist manchmal der Schiefe Turm von Pisa gar nichts gegen.

Doch zurück zu unserer Grachtenrundfahrt. Die Standardtour dauert normalerweise rund eine Stunde unsere Tour dauerte fast 2 Stunden und führte auf der Amstel durch die wirklich recht malerische Herrengracht, ehemals Quartier der reichen Kaufmannschaft, noch heute zu erkennen an ihren reichen und stolzen Patrizierhäusern reich verzierten Giebeln und Fassaden. So viele reiche Kaufleute gibt es zwar nicht mehr, dafür aber um so mehr Banken, die sich hier niedergelassen haben.

Im Bereich der Brouwersgracht wiederum finden wir die ebenfalls für Amsterdam einst typischen großen alten Lagerhäuser wo die Waren der Kaufleute gestapelt wurden, etwas weiter kommen wir an die Stadtschleusen.

Eine andere typische Besonderheit sind die ausladenden Kranhaken. In anderen Städten, besonders während des Mittelalters kannte man solche, wie hier ebenfalls, an den mehrstöckigen Lagerhäusern, um daran die Waren herein- oder heraus zu hieven, hier hat fast jeder ältere Bürgerhaus im Obergeschoß einen solchen Hakenmasten mit der entsprechenden Dachgaube, – die Treppenhäuser waren und sind eng, so war dies in aller Regel der einzige Weg, größere Sachen in die Obergeschosse zu bekommen.

Über den Nordseekanal geht es weiter, wie der Name vermuten lässt, Richtung Nordsee, vorbei am Museumshafen, wo es ein romantisches altes Segelschiff zu bewundern gibt. Auf dem Rückweg kommen wir noch vorbei an fast der gesamten Altstadt, so auch dem alten Rathaus und dem Anne Frank Huis.

Genauso, wie zu Holland typisch die vielen Fietzen, d.h. Fahrräder gehören, überall fahren welche rum, am Rande jeder Gracht und neben jeder Brücke stehen Dutzende abgestellt.

So sind auch die Grachten schon seit langem erfolgreich mit einem anderen typischen Gefährt belegt, das es hauptsächlich nur hier gibt, – dem Wohn-Hausboot. Davon gibt es Hunderte und Aberhunderte. Die einen als Wochenendheim, die anderen, z. T. mit festen Liegeplätzen, Strom, Gas und Wasseranschlüssen von der Stadt, als feste Behausungen für solche, die keinen anderen Besitz und kein anderes Heim haben. Auch hier gibt es, was kaum erstaunlich sein sollte, auch recht interessante, und moderner malerische Fahrzeuge, da, verständlicherweise sich unter diesen Boatpeople auch nicht wenige (noch lebende) begabten Künstler befinden, die diese Art des Lebens, mit einem verlegbaren Heim, der vollen, stupiden städtischen Sesshaftigkeit vorziehen.

Nach diesen vielen neuen Eindrücken legten wir mit unserem Boot in der Altstadt an um Mittag zu essen im Restaurant der “Fünf Fliegen”. Während der 2-stündigen Grachtenfahrt erschlossen die beiden Guide’s den 50 Teilnehmern Amsterdam auf eine angenehme Art vom Wasser aus.

Frisch gestärkt  ging die Führung weiter in der Altstadt. Wir besichtigten eines der  typischen Coffeeshops “The Bulldog” das für die etwas anderen Genüsse bekannt ist. Übrigens ist z.B.: Cannabis auch in den Niederlanden illegal, der Besitz und Verkauf kleiner Mengen wird jedoch geduldet. Fast 1.400 Cafes, Bars und Clubs gibt es in der Altstadt, die meisten sind in der Gegend von Rembrandtplein und Reguliersdwaasstraat. Seit den 70er Jahren die Top-Adresse für Jazzfans, das Bimhuis in der Oude Schans und das Casablanca, ein ehemaliger Seemannsclub im Rotlichtviertel. Auch wenn der große Glanz des holländischen Jazz im Schatten des kubanischen Buena-Vista-Social-Club etwas verblasst, die Läden haben nach wie vor enorme Anziehungskraft.  Als nächstes stand natürlich auch ein  Besuch im Rotlichtviertel auf unserem Programm.

Von dort aus ging unsere Erkundungsreise zum Rathaus, danach zu einer Bier-Kneipe Die Bierprobe zeigt die Geschichte des Bieres auf und bietet verschiedene Biere, so z.B. auch ein Kirschbier zur Probe. Dort endete dann unsere organisierte Führung und wir hatten noch genügend Zeit auf eigene Faust die Innenstadt zu erkunden. Teilgenommen haben Mitglieder des Porsche Club Schwaben und Gäste des PC Kirchen-Hausen, PC Heilbronn-Hohenlohe und PC Brandenburger Tor.

Den Amsterdam-Besuchern blieb nur wenig Zeit zum Regenerieren, bevor der Porsche Club Schwaben mit fast 100 Teilnehmern der Clubreise und des PCD Club-Cup an die Beach von Zand­voort zog und dort einen schönen Abend am Strand im Beachclub Riche erlebte. Mit Barbecue, rotem Sonnenuntergang und jeder Menge Smalltalk bereiteten wir uns auf den folgenden Tag vor, der für die aktiven Fahrer/innen einen Tag auf der Natur-Rennstrecke Zandvoort versprach. Alternativ wurden von den Mitgliedern des PC Schwaben Pläne zum Shopping in Amsterdam und vieles mehr diskutiert.

Die integrierte Fahrerbesprechung von Fritz Letters und Gerhard Haag zeigte die Highlights und die Ideallinie der sehr anspruchsvollen Strecke auf. Innenaufnahmen aus einem Porsche ließen die Teilnehmer die Strecke erleben. Im Film aus 2001 zeigte sich Zandvoort mit heftigem Regen von seiner schlechtesten Seite. Im Jahre 2008 konnten wir Zandvoort, Amsterdam und den PCD Club-Cup bei bestem Wetter und intensivem Sonnenschein erleben.

Voller Spannung startete der PC Schwaben Vorstand den PCD Club-Cup am Samstagmorgen auf dem Grand Prix Kurs in Zandvoort – eine der “Heimstrecken” des PC Schwaben. Hier hat der Porsche Club Schwaben seit Jahren Veranstaltungen organisiert. Adolf Fergg, Gert Barlok, Gerhard Haag und Fritz Letters haben in der Vergangenheit diverse Rennen gewonnen und vor allem viel Spaß gehabt.

Im Vorfeld hatte es bereits viele Diskussionen um die Geräuschmessungen und Lärmbegrenzung gegeben. Die Organisation des Cicuit Zandvoort und auch alle Marshalls haben uns bestmöglich bei der Planung und Abwicklung der Veranstaltung unterstützt, sodass trotz “Ölspur” an der gefährlichsten Stelle der Strecke der Ablauf und der Zeitplan eingehalten werden konnten. Die mehr als 20 Porsche 997 GT3 und GT3 RS mit serienmäßiger Auspuffanlage erfüllten die Kriterien der Geräuschmessung, sodass sich der Porsche Club Schwaben als Veranstalter entspannen konnte.

Mit insgesamt 54 Teilnehmern und 3 Fahrgruppen waren immer maximal 20 Porsche auf der Strecke. Da viele Teilnehmer die Strecke nicht kannten, hat sich auch der Ehrenpräsident des PC Schwaben, Adolf Fergg, bereit erklärt den Instrukteuren seine intimen langjährigen Streckenkenntnisse zu vermitteln. Das Porsche Zentrum Reutlingen mit Timo Beck und Michael Gabler stand bereit, um technische Probleme zu lösen. Gert Barlok wachte den ganzen Tag über die Boxengasse, Gerhard Haag leitete den Fahrbetrieb vom Start- und Zielturm. Claus und Sylvia Plappert organisierten die Papierabnahme. Michael Haas, Sportleiter PCD, stand uns den ganzen Tag hilfreich zur Seite.

Die PCD Instrukteure erklärten den Teilnehmern über Funk beim geführten Fahren die Eigenheiten der Strecke. Während des Freien Fahrens konnten diese Kenntnisse praktisch umgesetzt werden. Bei der Streckenbesichtigung zeigten die PCD Instrukteure einige markante Punkte und gleichzeitig konnten die Teilnehmer auch die unterschiedlichen Fahrbahnneigungen und Beschaffenheiten erleben.

Die Wertungsprüfungen am Nachmittag zeigten, dass “Schnell” nicht unbedingt gleichmäßig bedeutet.  Den ersten Wertungslauf gewannen in den verschiedenen Klassen Oliver Stolpp (Württembergischer PC), Dr. Jürgen Beninca (PCD und Gesamtsieger), Jürgen Marschlich (PC Schwaben), Elisabeth Schütz (PCD). Im 2. Wertungslauf  konnte Dr. Jürgen Beninca (PCD) wieder seine Klasse gewinnen. Die anderen Klassen gewannen Herbert Bier (Heilbronn-Hohenlohe), Andreas Holm (PC Schwaben), Olaf Baumack (PC Mittelrhein und Gesamtsieger) und Claudia Thomas (PC Nürburgring).

Selten war nach den Wertungsläufen noch ein so starkes Interesse, auch beim abschließenden Freien Fahren noch mal auf die Strecke “zu gehen”. Die traditionelle Grand Prix Rennstrecke in Zandvoort liegt nur wenige Meter vom Meer entfernt im Norden Hollands und ist 4307 m lang. Die in den Dünen gelegene Strecke mit schnellen Bergauf- und Bergab-Passagen, sowie engen Kurvenkombinationen bietet Fahrspaß vom Feinsten. Dies reizte die Teilnehmer noch ein paar schöne Runden vor dem Ende der Veranstaltung zu drehen.

Frau Plikaar (Organisation Circuit Zandvoort) ermöglichte dem PC Schwaben, die Sieger und Platzierten gebührend auf dem Siegerpodest zu ehren, auf dem auch die Sieger der DTM oder des Carrera Cup geehrt werden. Fritz Letters und Michael Haas ehrten die Sieger und Platzierten.

Diese Veranstaltung war nur mit der Unterstützung des PCD – der PCD Vorstand war komplett vor Ort -, der befreundeten Clubs und Mitglieder möglich, die dem PC Schwaben durch zahlreiche Nennungen und aktive Unterstützung geholfen haben, diese Veranstaltung zum Erfolg zu bringen. Belohnt wurden wir alle durch einen intensiven Grillabend im Beachclub am Meer. In der untergehenden Abendsonne gab es bei Wein und Bier so viel zu bereden, dass das Ende viel zu früh kam und wir dann an die Heimfahrt am folgenden Tage denken mussten.  Eine Gruppe des PC Schwaben beendete die gemeinsame Heimfahrt mit Claus Plappert und Gert Barlok am Startpunkt, dem PZ Reutlingen.

Galerie

BildBericht