13.09.03 PC Biberach in Südtirol und 2002 in Kärnten

Organisation

Bericht

2003 Südtirol

Seit über einer Stunde stehen wir im Stau, bei strömendem Regen, drei Kilometer vor unserem geplanten ersten Halt am Heiterwanger See, fünfzehn Porsche des Porsche Club Biberach e.V. – liebes Herrgöttle von Biberach, womit haben wir das verdient?

Aber beginnen wir von doch vorne: Nach unserer letztjährigen Ausfahrt nach Kärnten(Bericht im Porsche Club Life Ausgabe Juni 2003) wollten wir unseren Mitgliedern für dieses Jahr wieder etwas Ähnliches bieten. Um es vorneweg zu nehmen: Dies ist uns wohl gelungen!

Nachdem sich der Vorstand entschieden hatte, für die diesjährige Ausfahrt das schöne Südtirol ins Auge zu fassen, begann bereits Anfang des Jahres die Suche nach einer geeigneten Unterkunft. Südtirol und die Dolomiten lassen für den ambitionierten Porschefahrer in Bezug auf landschaftliche Schönheit und fahrerische Ansprüche keinerlei Wünsche offen. Das Grödnertal mit den Ortschaften St.Ulrich, St.Christina und Wolkenstein, das mächtige Felsmassiv der Sellagruppe und die Pässe Sella, Pordoi und Grödner Joch sind wohl jedem Südtirol- und Dolomiten-Fan ein Begriff. Wir haben uns für Wolkenstein als Basis für die geplanten Ausflüge entschieden. In der Albergo Florian in der Str. Ruacia, am Ortsrand von Wolkenstein gelegen, fanden wir eine gemütliche, preiswerte Unterkunft mit ansprechenden Zimmern und ausgezeichneter Küche. Das von der Familie Pedevilla geführte Haus entsprach voll und ganz unseren Vorstellungen, eine angenehme, freundliche Atmosphäre – so richtig familiär, fast wie zuhause. Und nicht zu vergessen: Alle unsere Fahrzeuge fanden einen sicheren Platz in der hoteleigenen Tiefgarage.

Im Zuge unserer Planungen begannen wir bereits im Januar 2003 auch Kontakte mit dem Porsche Club Südtirol zu knüpfen, um die Möglichkeit gemeinsamer Aktivitäten auszuloten. Werner Gramm, Präsident des Porsche Club Südtirol, konnte uns wenig Hoffnung für derartige gemeinsame Aktivitäten machen, da der Vorstand mit der Organisation der Feier „30 Jahre Porsche Club Südtirol“ sehr beschäftigt war. Zusätzlich gab es viele Vorbereitungstreffen unter den Präsidenten aller italienischen Clubs, da in Italien in 2003 der nationale Dachverband ins Leben gerufen wurde. Also wahrlich schlechte Aussichten für unser Vorhaben. Am Ende kam dann doch noch ein gemeinsames Programm zustande, dazu jedoch später.

Am 11. September um 8.00 Uhr begann unsere Reise mit 27 Personen, 17 Fahrzeugen, davon 15 Porsche, ab Biberach/Riß über Kempten, Füssen und Reutte/Tirol. Laut Plan wären wir gegen 10.00 Uhr in Heiterwang am gleichnamigen See, unserem ersten Haltepunkt, angekommen, wo wir ein zweites Frühstück eingeplant und bereits reserviert hatten. Die Weiterfahrt war über das Timmelsjoch und den Jaufenpass vorgesehen. Etwa 3 Kilometer vor Heiterwang fuhren wir dann in den bereits erwähnten Super-Stau, in dem wir über eine Stunde in strömendem Regen standen. Im Radio war ein Unfall mit zwei LKW gemeldet. Mehrere Motorräder fuhren an uns vorbei – da kam schon etwas Neid auf – kehrten jedoch nach etwa einer Viertelstunde wieder zurück. Ein Motorradfahrer informierte uns freundlicherweise, daß es einen schweren Unfall mit zwei LKW gegeben hätte und dass für die Aufräumarbeiten wohl noch über 2 Stunden benötigt würden. Wir entschlossen uns nun umzukehren, die geplante Fahrtroute komplett abzuändern und eine neue Route über Garmisch, Mittenwald, Innsbruck und den Brenner zu nehmen. Bereits auf dem Brenner kamen die ersten Sonnenstrahlen durch und über dem Brenner kam dann endgültig die Sonne zum Vorschein. Über Sterzing, Brixen und Klausen ging es dann ins Grödnertal, wo wir gegen 18.00 Uhr in der Albergo Florian ankamen.

Am Freitagmorgen brachen wir schon recht früh zu einer großen Rundfahrt auf, die uns über das Sellajoch, Canazei, den Karerpass, Nigerpaß mit herrlichem Blick auf den Rosengarten, Seis und Kastelruth führte. Am Karersee, einem der schönsten Dolomitenseen, legten wir einen kurzen Halt ein. In dem bläulich-grünen Wasser spiegeln sich die Türme und Zacken des Latemarmassivs. Sowenig bekannt der Nigerpaß – eine Verbindung von der Südseite des Karerpasses nach Blumau im Eisacktal  – auch ist, so schön ist er. Nach unserer Meinung ist der Nigerpaß eine der landschaftlich schönsten Strecken in den gesamten Dolomiten. Mit einer Steigung von 24% handelt es sich zusätzlich um die steilste Straße der Dolomiten, wenn nicht sogar des gesamtem Alpenraumes. In Kastelruth, dem Hauptort des Schlerngebietes, nahmen wir uns Zeit für eine gemütliche Kaffeepause, um dann gegen Abend wieder nach Wolkenstein zurück zu fahren.

Da die mit dem Porsche Club Südtirol geplanten Aktivitäten aus Termingründen verständlicherweise nicht zustande kommen konnten, wurde uns von Werner Gramm folgendes Programm für den Samstag vorgeschlagen:

Vormittag Fahrt nach Bozen, Nachmittag Treffen mit einer Delegation des Porsche Club Südtirol auf dem Ritten, gemeinsame Wanderung und gemütliche Einkehr im Patscheider Hof. Entsprechend dem Vorschlag von Werner Gramm charterten wir uns für dieses Programm einen Bus was den Vorteil hatte, dass es mit der Parkplatzsuche in Bozen keine Probleme gab und wir am Nachmittag ohne schlechtes Gewissen ein paar Gläser des guten Südtiroler Weines zu uns nehmen durften(Da in Italien erst vor kurzem das Punktesystem eingeführt wurde, sind die Carabinieri sehr streng und es wird verstärkt kontrolliert).

So starteten wir gegen 9.30 Uhr mit dem Bus in Richtung Bozen. In St. Christina machten wir auf Empfehlung des Busfahrers einen Zwischenstopp, um eine bekannte Holzschnitzerei zu besichtigen. Bei so vielen, herrlich schönen Figuren war die Gefahr sehr groß, etliche Euros auszugeben.

In Bozen angekommen, besichtigten wir die schöne Altstadt und unseren Frauen blieb genügend Zeit für das Shopping. Um 14.00 Uhr ging es weiter zum Ritten, wo wir, wie verabredet, um 14.30 Uhr bereits von einer kleinen Delegation des Porsche Club Südtirol erwartet wurden. Der Ritten ist der „Hausberg“ Bozens, ein Hochplateau auf einer Höhe zwischen 700 und 2260 Metern. Nach einer halbstündigen Wanderung mit herrlichen Ausblicken zum Rosengarten, dem Schlern und vielen anderen Bergspitzen erreichten wir den Patscheider Hof.

Der Patscheiderhof ist eine herrlich gelegene, alte Bauernwirtschaft mit getäfelten Stuben. Man muß lange Zeit vorher reservieren, um hier einen Platz zu bekommen. Und genau das haben unsere Freunde vom Porsche Club Südtirol, allen voran der Präsident Werner Gramm, für uns organisiert. Wenn der Herbst ins Land zieht, ist die große Zeit des „Törggelen“, die Zeit der Jausenpartien, bei denen man nach gutem alten Brauch bei Speck, Käse, Kastanien und einem guten Tropfen sitzt. Es wurde ein wunderschöner, gemütlicher und sehr harmonischer Nachmittag, der von einem Musikanten mit original Südtiroler Musik und deftigen Witzen begleitet wurde. Die Tische brachen unter den vielen Südtiroler Spezialitäten fast zusammen, der köstliche Südtiroler Wein floss in Strömen. Nur gut, dass wir noch eine halbe Stunde zum Bus wandern mußten – so konnten doch einige Kalorien abgebaut werden. Leider ging dieser Nachmittag viel zu schnell vorbei – um 19.00 Uhr fuhr unser Bus zurück in Richtung Wolkenstein in unser Quartier, wo der Wirt einen Tiroler Abend organisiert hatte. Es wurde getanzt, gesungen und gelacht, der Abend ging sehr spät zu Ende.

Am Sonntag bewegte sich unser Konvoi wieder zurück in Richtung Heimat, dieses Mal doch noch über den Jaufenpass und das Timmelsjoch. Leider wurde uns die landschaftlich herrliche Fahrt durch einige bummelnde „Sonntagsfahrer“, die uns immer wieder ausbremsten, etwas vermiest. Zusätzlich ärgerten uns die vielen Motorradfahrer, die teilweise an Stellen überholten, die absolut nicht dazu geeignet waren. Gegen Abend trafen wir dann alle wieder wohlbehalten in Biberach ein, wo wir unsere Ausfahrt bei einem guten Abendessen abschlossen – in einem italienischen Lokal.

Alles in allem wieder eine herrliche Ausfahrt, einzigartige Landschaften, tolle Pässe, prädestiniert für unsere Porsche. Unvergesslich auch das absolute Highlight des Programms: Das Treffen mit unseren Freunden vom Porsche Club Südtirol, bei denen wir uns an dieser Stelle nochmals für den wunderschönen Nachmittag bedanken möchten! Ein Gegenbesuch in Biberach/Riß ist für 2004 bereits in Planung.

Bemerkung zum Schluß: Bei der Fahrt durch ein kleines Südtiroler Bergdorf saßen zwei ältere Südtiroler am Kirchplatz auf einer Bank, freuten sich sichtlich über die vielen schönen Porsche, die vorbeifuhren und winkten uns lächelnd zu. Ein nettes Erlebnis! Auffallend auch die vielen positiven Reaktionen der Passanten und Autofahrer während der Vorbeifahrt unseres Konvois. Bei unseren Ausfahrten in Deutschland sind derartige Reaktionen leider zunehmend selten, hier sind im Gegenteil teilweise Zeichen des Missfallens die Regel. Deutschland Autofahrernation Nr.1 – quo vadis???

Heinz Miller, Präsident

2002 Kärnten

Es war ein unvergeßliches Erlebnis! Dies war die Aussage der 20 Teilnehmer, alle Mitglieder des Porsche Club Biberach e.V., die an einem 3-tägigen Herbstausflug nach Kärnten in Österreich teilnahmen.

Am 13. September 2002 erfolgte bereits um 8.00 Uhr bei schönstem Herbstwetter der Start in Biberach/Riß mit 9 Porsche-Fahrzeugen. Die Fahrt führte über Kempten, Füssen und Reutte in Tirol zum ersten Zwischenstopp nach Heiterwang am Heiterwanger See. Im landschaftlich herrlich gelegenen Hotel „Fischer am See“ mundete das zweite Frühstück auf der Terrasse hervorragend, sodaß nach etwa einer Stunde Aufenthalt gestärkt die Weiterreise angetreten wurde.

Der erste Paß, den es zu überqueren galt, war der Fernpaß (1207 Meter), der landschaftlich betrachtet zu den schönsten Pässen Tirols zählt. Über Innsbruck ging es dann ins Zillertal, an dessen Ende der zweite Paß vor uns lag – der bemautete Gerlospaß. Bevor jedoch der Paß in Angriff genommen wurde stärkten wir uns im Gasthof Pension „Riederhof“ in Gerlos mit einem sehr guten und reichhaltigen Mittagessen.

Nach einer Stunde Mittagspause führte der Weg auf den Gerlospaß, wo bei einer kurzen Fotopause in 1507 Metern Höhe unter anderem die beeindruckenden Krimmler Wasserfälle abgelichtet werden konnten. Weiter ging’s über Mittersill und Bruck a.d.Gr. zum Highlight dieses Tages: Der Großglockner Hochalpenstraße, die unter Einschluß der Edelweißstrasse und der Gletscherstrasse zu den landschaftlich faszinierendsten Hochstrassen im gesamten Alpenraum zählt. Leider wurden wir während der Auffahrt zur Mautstelle von hunderten von Traktoren aufgehalten, die an der gerade an diesem Tag durchgeführten Traktoren-WM teilnahmen. Etwas Gutes hatte die Verzögerung unserer Reise jedoch: Es gab sehr alte herrlich restaurierte Traktoren zu besichtigen, darunter auch ein paar von Porsche hergestellte Geräte. Die eigentliche Auffahrt zum Fuscher Törl in 2428 Metern Höhe war dann umso schöner bzw. prädestiniert für unsere Porsche. Jede Kurve wurde zu einem Erlebnis, jede Steigung zur Ebene umgewandelt – dank der enormen Power der meist luftgekühlten Motoren. Während einer kurzen Kaffeepause in der Gipfel-Gaststätte konnte die einmalig schöne Berglandschaft bewundert werden. Die Aussichtsterrasse mit Blick auf den Großglockner ist mit Abstand einer der schönsten Fotostandorte. Abschließend erfolgte die Abfahrt über Winklern zu unserem Tagesziel Gmünd, ein als „Rothenburg Kärntens“ bezeichnetes mittelalterliches Städtchen, wo wir gegen 19.00 Uhr bereits vom Chef des Hotels Prunner erwartet wurden.

Das Hotel liegt direkt am Marktplatz von Gmünd, nur ca. 5 Gehminuten vom Porsche-Automuseum Helmut Pfeifhofer entfernt. Der Besuch dieses Museums war als erster Programmpunkt für den nächsten Vormittag vorgesehen. Zuerst jedoch wurden wir mit einem reichhaltigen und wohl-schmeckenden Abendessen verwöhnt, was zusammen mit dem sehr freundlichen Service und den gemütlichen Zimmern zu einer guten Bewertung führte. Und das alles dann noch zu einem sehr günstigen Preis – Prädikat empfehlenswert!

Mit dem Besuch des Porsche-Automuseums Pfeifhofer begann der zweite Tag. Der Chef persönlich begrüßte uns und erzählte so manche Geschichten aus alten (Porsche-)Zeiten von der Wirkungsstätte von Prof. Dr. Ing. h.c. Ferdinand Porsche. Die sehr sehenswerte Ausstellung mit interessantem Archivraum mit Diaschau und Videofilm ist absolut empfehlenswert(ein Muß für einen Porschefan)! Eine kurze Besichtigung des malerischen, von vier Toren und einer Mauer umschlossenes Städtchens lohnt sich ebenfalls.

Anschließend erfolgte der Start in Richtung Innerkrems. Dort beginnt die mautpflichtige Nockalmstrasse, die mit einer unglaublich faszinierenden Landschaft und herrlicher moderner Strassenführung begeistert. Die Bergluft vibrierte unter dem Sound der größtenteils luftgekühlten Sechszylindermotoren. Ein musikalischer Hochgenuß beim Fahren mit offenem Dach. Während einem rustikalen Vesper auf der Passhöhe(2440 Meter) wurde den heißen Motoren genügend Gelegenheit zur Abkühlung gegeben. Die nachfolgende Bergabfahrt und Weiterfahrt nach Velden am schönen Wörthersee bot die Gelegenheit zu einem schönen Spaziergang; der Nachmittag fand dann mit Kaffee und Kuchen seinen Abschluß.

Nach dem Abendessen im Hotel Prunner erwartete uns der 80-jährige Ernst mit seiner Ziehharmonika. Die Stimmung stieg von Lied zu Lied bzw. von einem Glas Wein zum anderen und wurde zusätzlich aufgeheizt durch die zahlreichen Witze, die Ernst zum Besten gab. Ein unvergeßlicher und sehr harmonischer Abend ging erst sehr spät zu Ende.

Nach dem sehr reichhaltigen Frühstück erfolgte am Sonntagmorgen die Rückreise, die nur eine relativ kurze Strecke über die Tauern-Autobahn führte, dann jedoch schon bei St.Michael verlassen wurde um die wesentlich reizvollere und mautfreie Strecke über Mauterndorf und Radstädter Tauern zu befahren (das Tauern-Autobahntunnel ist mautpflichtig!). Nachdem wir die letzten 2 Tage mit herrlichen Wetter und sommerlichen Temperaturen verwöhnt wurden, erwischte es uns dann am Ende doch noch: Völlig überraschend fing es in 1739 Metern Höhe bei Obertauern an zu schneien und mit viel Glück schafften wir die Paßhöhe gerade noch ohne daß der Schnee auf der Strasse liegen blieb. Die weitere Heimreise erfolgte dann über die A8 von Salzburg nach München. Der Porsche-Verband wurde nach einer abschließenden Kaffeepause am Starnberger See aufgelöst.

Fazit: Man muß nicht unbedingt in die Karibik fliegen – eine Ausfahrt wie diese mit ein paar gleichgesinnten Porsche-Freunden und den entsprechenden Fahrzeugen bietet oft mehr und dies sogar zu wesentlich günstigeren Kosten. Nachdem diese Veranstaltung so gut ankam haben wir für dieses Jahr eine 4-tägige Ausfahrt nach Südtirol geplant. Wir würden uns freuen, wenn wir von Porscheclubs, die bereits eine ähnliche Ausfahrt durchgeführt haben, ein paar Tips bekommen würden(Hotel, Routen etc.). Wir unsererseits sind gerne bereit, entsprechende Tips für eine Ausfahrt nach Gmünd zur Verfügung zu stellen.

Heinz Miller, Präsident

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