Page 109 - Blaettermagazin_PCL_02_2022
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  Finest-on Tour | Reisen
  Für jeden, der etwas Glamour liebt, eine Handvoll Dollar übrig hat und sehen will, was nicht überall zu sehen ist, für den ist Las Vegas schon mal eine Reise wert.
Noch in der Coronazeit (Stand Anfang Dezember 2021) sind, trotz Nebensaison und wirklich kaltem Wetter (Schneefall in Las Vegas!), die Stadt, die Hotels und damit die Spiel-Casinos voll. Ein Insider meint, die politische Einstellung der Touris- ten schon am Tragen von Schutzmasken zu erkennen: OHNE Maske = Republikaner, MIT Maske = Demokraten. Den Hotels mag’s egal sein – sie leben von und mit
dem Geld, das an den Spieltischen um- gesetzt wird. Wer nicht gerade VIP ist und bereit ist, fünf- bis sechsstellige Dollarsummen für eine (!) Übernachtung hinzublättern, der tut sich schwer, dem Image der Stadt zu folgen, geschweige denn ihr nur annähernd gerecht zu werden.
Vom Schein in den Hotellobbys vom „Bellagio“ und „Caesars“ (beide je circa 4.000 Zimmer/Suiten) regelrecht ge- blendet, bleibt dem Hotelgast nichts an- deres übrig, als sich durch die Gänge der Spielcasinos schieben zu lassen, um sich endlich im 15. oder im 35. Stock in seinem
Zimmer (Juniorsuite) wiederzufinden. Kosten: 500-800 USD, pro Nacht, ohne Alles. Nur zu schnell verlässt man diese „Ruheräume“ wieder, die nach deutschem Maßstab nicht mal einer Pension gerecht werden. Es fehlt an allem: eine Steckdose für alles, keine Kleiderbügel, kaputter Kleiderschrank, eine leere Kühlbox. Was- serkocher? Gläser/Becher? – Alles Fehl- anzeige! Der Room-Service bringt das Essen ... in zwei Plastiktüten. Statt Me- tallbesteck – Plastik-Messer/-Gabel, wie in der Eco-Klasse der meisten Airlines. Sorry, die Hotels zählen sich zu den Besten in der Stadt, schmücken sich mit fünf Sterne +++
Es mag dem Hotelkonzept des „Bellagio“ und damit ALLEN Hotels mit Casinos ge- schuldet sein, die ihre Gäste so schnell wie möglich wieder in der großen, über- frachteten Lobby und an den Spieltischen sehen möchten. Generell gilt für alle Casinos: keine Uhren, keine Fenster, die Ausgänge nur schwer zu finden – das hat Methode, um die Spieler möglichst lange „gefangen“ zu halten. Um so ver- ständlicher ist es, dass Besucher im 24h- Takt Personen mit To Go-Kaffeebechern, Pizzaschachteln und vollbepackt mit Plastiktüten durch die „5-Sterne+“-Lobby eilen, vorbei an den Spieltischen, um sich für weitere Stunden zu „stärken“. Wer be- sonders hungrig ist, lässt sich einfach leger auf dem dicken Teppichboden nieder, genießt die wirkliche Pracht der Lobbydeko, die je nach Jahreszeit ent- sprechend mit zigtausenden Dollars neu drapiert wird. (Anm. der Red. ... statt >
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©iStock


























































































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