Page 3 - Blaettermagazin_PCL_02_2022
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                 Ab und zu braucht auch ein Chefredakteur eine Steilvorlage, um das zusammenzufassen, was „die Welt“ so bewegt. Und genau damit sind wir beim Thema: bewegen. Unsere Politiker, allen voran „die Grünen“, bringen und halten den bis dato schlaffen Regierungsapparat ganz schön auf Trab und damit auch uns, das Volk. Es wird erfreulicherweise viel bewegt und angestoßen. Auch wenn das nicht immer einhergeht mit Weitsichtigkeit – „mit heiß gestrickter Nadel“ würde man dazu im Volks- mund sagen, d.h. nicht weitsichtig genug.
Die Wunschvorstellung der Bundesregierung, dass Benzin und Diesel am 1. Juni Punkt Mit- ternacht günstiger werden, zeigt, wie weit sich die Politik und Realität voneinander entfernt haben. Da waren die Italiener wieder mal schneller und schafften das, was jeder Italien- Fan weiß: Ab dem Brenner wird’s richtig teuer mit der Tankbefüllung. Genau das Gegenteil war der Fall, da bereits am 22. März die Preise auf sage und schreibe 1,67/1.69/Super/Diesel absackten. Wie kann das möglich sein, wer- den die Preise doch vom Weltmarkt diktiert!? Und bei uns? Der lapidare Kommentar unseres Kanzlers: „... ohne Tankrabatt wäre alles nur noch teurer geworden“. Bleibt die Frage offen, wer sich die fünf Milliarden „einverleibt“ hat, wenn sie (kaum) beim Verbraucher ankommen ...
Eigentlich sollte ja der Energieverbrauch gene- rell reduziert werden – so das oberste Ziel in diesen un-bewegten Zeiten. Ob da ein Tank- rabatt (s. 9 Euro- Ticket) der richtige Anreiz ist? Ich meine das ist eher kontra-produktiv.
Ganz banal genügt auch ein Blick auf den Kalender (Ferienzeit = Reisezeit) und da steigen nun mal die Benzinpreise, weil „alle“ unter- wegs sind. Fakt ist jedoch, dass sich die Sprit- preise an Angebot und Nachfrage orientieren. Wer sich also bis zum 31.5. auf dem letzten Tropfen Benzin fortbewegt hat, ist selber schuld, wenn‘s ab 1.Juni Schlangen an den Tankstellen gegeben hat. Nutznießer ist nicht der Autofahrer, sondern es sind eindeutig die Ölmultis, die so auf die Schnelle sehr hohe Ge- winne „erwirtschaftet“ – nein, vom Staat ge- schenkt bekommen haben.
„G‘schenkt is g’schenkt“, sagt der Schwabe und die Ölmultis und werden immer neue Wege finden, das Kartellamt auszutricksen.
Dass andersrum auch „kein Schuh draus wird“, sieht man am 9-Euro-Ticket.
Es ist sicherlich „lobenswert“ und hat einen ge- wissen Reiz, sich, nach der Pandemiezeit, wie- der frei bewegen zu dürfen/können. Wer weiß, vielleicht verdient die Bahn so einige Milli- arden um zu investieren und ... was spricht dagegen, nach den drei Monaten mit den Billig-Tickets, weiterzumachen – auch wenn’s dann ein paar Euro mehr kosten sollte. Dafür aber sollte man dann auch seinen „Drahtesel“ – so hießen die Zweiräder mal – mitfahren lassen dürfen. Denn sonst lohnt sich der Preis- vorteil nicht mehr, wenn man am Zielort ein Gefährt anmieten muß.
Jetzt aber:
Nur weil es „nix kostet“, hat sich „das Volk“ aufgemacht, trotz hoher Lebensmittelpreise, explodierender Strom-/Heizkosten, Ukraine- Krieg, Hungersnöte weltweit, um die nächsten drei Monate durch Deutschland zu „cruisen“. Für mich, und für Sie als Autofahrer, sollten – so der Wunschgedanke – die Straßen, die Autobahnen eigentlich um den Faktor „9 Euro- Ticket“ leerer werden. Wer viel unterwegs sein MUSS; merkt aber: „Oh – die Straßen sind so voll, voller als vor der Pandemie. Da frage ich mich: wie kann das sein?!
Wären die vielen Baustellen, Schlaglöcher und kaputten Brücken – teils mit Vollsperrungen - nicht, wir wären wieder da, wo wir vor 20-30 Jahren waren – in den „Goldies“.
Der Pandemie getrotzt, nutzen wir unsere neue Freiheit das zu tun, was uns weiterbringt: Business. Geschäfte lassen sich nun mal nicht immer und „alleinseligmachend“ per ZOOM oder Teams abwickeln. Die neuen Tech- niken haben aber gezeigt, dass, das Potenzial für Online Konferenzen durchaus gegeben ist. Schreiben wir es der Pandemie zugute, dass dieser Entwicklungsprozeß sich beschleunigt hat und viele „Dates“ so effizienter, Energie-, Umwelt- Klimabewußter und vor allem Zeit- sparender abgewickelt werden können.
Homeoffice ok – aber wir sind nun mal Menschen und keine Roboter, die „im stillen Kämmerlein“ und abgeschirmt von der Um- welt arbeiten können. Wir brauchen uns „Face to Face“, wir brauchen das Lächeln, das freundschaftliche Miteinander, die spürbare
Frank@Gindler.de
Atmosphäre im Geschäfts- und Freundeskreis. Und wenn wir unser „Tagwerk“ vollbracht ha- ben, dann ist es die gemeinsame Freude – ja auch unsere eigene „Belobigung“ – uns bei jedweder Möglichkeit mit Porsche Freunden zu treffen. So gesehen ist auch diese PCLife- Sommerausgabe prall gefüllt mit jeder Menge an Porsche Club Events und vor allem rein- rassigen Porsche Motorsport. „Endlich!“, werden die sagen, die „Benzin im Blut“ haben. Die Saisonauftaktveranstaltung PSC am Nürburg- ring (ab Seite 10) haben fast 200 (!) Porsche Fahrer/Teams in die Eifel gelockt. Für die Ver- anstalter Hegersport und Thorsten Rückert (Porsche Deutschland) war es ein erster Vor- geschmack auf das, was nun im Laufe der nächsten Wochenenden im „Porsche Renn- zirkus“ alles zu erwarten ist. Währenddessen spulen die PCHC Serie, die PCC Serie, ausge- richtet vom PCD, planmäßig ihre Termine ab: PCHC Spektakel in Hockenheim, Zolder, Oschersleben (ab Seite 12). PCC Gleichmäßig- keit und Langstrecken wurden in Zandvoort, Anneau du Rhin und am Bilster Berg er-fahren (ab Seite 18). Ein Hingucker und ein Erfah- rungsbericht Anfang April mit Regen, Schnee und Matsch war die „Erkundungsfahrt“ des PC Schwaben, der der Frage nachging: „Wo ist der größte E-Ladepark Europas?“ (ab Seite 32). Die Porsche Events beginnen ab Seite 24 und enden auf Seite 60. Sie reflektieren das Porsche Clubleben in seiner schönsten und vielfältigsten Form (auch Porsche Modelle ;-)) und bestätigen die „artgerechte Haltung“ un- serer Porsche.
Aber auch ab Seite 63 tut sich einiges: Meine
Kollegin Jessica Bachmann hat sich intensiv
der heißen Jahreszeit gewidmet und Kollege
Derk Hoberg ist der Frage nachgegangen, Projekt1_Layout 1 26.03.18 11:05 Seite 1
warum es in New York City keine Austernbänke mehr gibt. Hätten Sie es gewußt?
In diesem Sinne
Frank J. Gindler Chefredakteur
Editorial
     porsche.club.life.magazin
PCLife 02 | 2022 3











































































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