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                240 KILOMETER
PÄSSE-TOUR
Ende Juni starteten 34 Teilnehmer vom Porsche Club Unterfranken zur „Italien-Tour 2019“. Aufgrund unserer guten Erfahrungen checkten wir wieder im zentralen, aber ruhig liegenden Hotel „Teutschhaus“ in Kurtinig an der Weinstraße im Süden Südtirols ein. Ein erneut idealer Ausgangspunkt für unsere Ausfahrt.
MDPU I PC UNTERFRANKEN
     TEXT: ULRICH KALUS BILDER: SYLVIA KALUS
 Den ersten Tag ließen wir am Abend mit einem Begrüßungsaperitif und einem leckeren Büffet im Wintergarten des Hotels ausklingen. Am nächsten Morgen starteten wir nach dem Frühstück bei warmen
venpassage über circa 10 km. Ein hyperschneller italienischer Postbote im Fiat Panda fuhr mit Dau- ervollgas vor der Gruppe 1 und ließ keine Über- holmöglichkeit zu. Die landschaftlich sehr schöne Straße führte uns über Fai della Paganella, Santel und Andalo, vorbei am Lago di Molveno, weiter über Ponte Arche, Ballino zum Tenno-See; dabei überquerten wir zudem die Pässe „Passo Santel“ und „Passo Ballino“.
 Sommertemperaturen in drei Gruppen zu unserer 240 km langen Pässetour. In Südtirol gehören die Pässe (Campolongopass, Grödner Joch, Pordoijoch und Sellajoch) an bestimmten Tagen den Radfahrern. Dann sind die Passstraßen für den motorisierten Verkehr, also für Autos und Motorräder, gesperrt. Aus diesem Grund mussten wir im Vorfeld kurzfristig die Pässefahrt um einen Tag vorverlegen. Die erste Etappe führte uns bei herrlichem Wetter auf kurvigen Straßen mit wunderschönen Aussichten über Deutschnofen, Welschnofen und Karersee zum Alpengasthof Jolanda (1.840 m). Wir erlebten auf der sonnigen Panorama-Terrasse inmitten von Almwiesen und Hochwäldern einen unver- gesslichen Weitblick zwischen den beiden imposanten Dolomiten-Formati- onen Rosengarten und Latemar.
Wir legten am Tenno-See eine Pause ein. Dieser aus der Eiszeit stammende See hat wunderschönes türkis-klares W asser und beeindruckt durch seine Lage inmitten eines Waldes. Anschließend nahmen wir im Hotel Ristorante „Antica Croce“ gegenüber der Burg Tenno unser Mittagessen ein.
Allerdings sahen wir auch die Auswirkungen des Orkans „Vaia“. Es war die Nacht vom 29. auf den 30. Oktober letzten Jahres, als südlich des Alpenhaupt- kamms der Orkan Vaia tobte. Besonders schlimm hatte es das Trentino und Südtirol getroffen: zunächst gab es tagelang Starkregen, dann heftige Schnee- fälle in der Höhe und zuletzt massive Sturmschäden im Wald. 8,6 Millionen Festmeter Holz lagen am Boden, und so gibt es hier nun Landschaftsabschnitte, die man kaum wiedererkennt, weil die Bäume flächendeckend wie Streichhöl- zer umgeknickt sind.
Die Burg Tenno ist ein beeindruckendes Bau- werk und befindet sich inmitten traumhafter Natur. An die imposante Burg schmiegt sich der mittelal- terliche Ort Frapporta. Er ist umgeben von Stadt- mauern und zeigt, wie die Menschen im Mittelalter im Einklang mit der Natur lebten.
Nach der Pause mit erfrischenden Getränken begaben wir uns mit unseren 20 Porsche auf die zweite Etappe über St. Zyprian, St. Konstantin, Kastelruth und Wolkenstein in Gröden. Wir erreichten die „Sella-Alm“ am Sella-Joch, um dort Mittag zu essen. Noch nie waren so viele Leute in der kleinen Hütte zum Essen und noch nie parkten so viele Autos auf dem kleinen Parkplatz der Hütte.
In kleinen Gruppen fuhren wir auf kurvigen Stra- ßen zum nahegelegenen Gardasee zur selbststän- digen Erkundung. So fuhren einige Teilnehmer nach Limone, andere nach Riva, Malcesine oder Bardolino. Auch die Rückfahrt zum Hotel erfolgte individuell. Am Abend tauschten wir unsere Er- lebnisse aus, berichteten von unseren Einkäufen und ließen das ganze Wochenende Revue passie- ren. Am Sonntagmorgen starteten wir nach dem Frühstück zu unserer individuellen Heimfahrt. Eine rundum gelungene Ausfahrt ging damit wieder zu Ende, wenn auch nicht immer bei bestem Wetter.
Frisch gestärkt stellten wir uns noch zum Gruppenfoto vor der Bergkulisse auf, entwirrten danach unser Park-Chaos und fuhren, teilweise bei strömenden Regen, auf der letzten Etappe über Canazei, Lavazé-Pass und Luganer Pass nach Kurtinig.
Etwa 30 km vor unserem Ziel zeigte sich wieder die Sonne und wir erholten uns unmittelbar nach unserer Ankunft im Schwimmbad des Hotels, bevor wir am Abend unser Grillbüffet genießen konnten.
Abschließend möchten wir uns beim Orga-Team und bei den Gruppen-Scouts bedanken, aber auch bei jeder Fahrzeugbesatzung für die unfallfreie Fahrt, gerade bei schlechten Witterungsbedingungen. n
Am Samstag brachen wir zu unserer touristischen Ausfahrt an den Gar- dasee auf. Natürlich fuhren wir nicht über die Autobahn, sondern zunächst über Landstraßen nach St. Michael. Von dort aus fuhren wir eine tolle Kur-
PORSCHE CLUB DEUTSCHLAND
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