Page 163 - PCL Winter 2018
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Fährt man auf der Autobahn in Rich- tung Budva nach Centinje, der ehemali- gen Hauptstadt, sieht man die Erhaben- heit des Lovcen- Gebirges in seiner ganzen Pracht und Schönheit. Dieser imposante, fast schon bedrohliche Berg gab dem Land in der italienischen Be- satzungszeit seinen Namen: „Monte Negro“, schwarzer Berg. Denn die Kuppe ist so dicht mit Pinien bewach- sen, dass er im Schatten fast schon tief- schwarz erscheint. Diesen Flecken Erde mit Italien zu vergleichen, wird den Montenegrinern nicht (ganz) gerecht, auch wenn zwischen malerischen Land- schaften, den Bergen im Norden und entlang der felsigen Kies- und Sandkü- sten uralte venezianische Dörfer die einstige Herrschaft Venedigs dokumen- tieren. Für Biker, Naturliebhaber, ein-
fach „Nur-Urlauber“ und Luxustouristen überrascht Montenegro mit einer maxi- malen Vielfalt auf engstem Raum (Q.Focus). Budva ist sicherlich kein Ge- heimtipp mehr, gilt aber mit seinen schönen Stränden und Bars als das „Ibiza des Balkans“. Für Adrenalinjun- kies ist ein „Drahtseilakt“ über den Fluss Tara und über die Schlucht der Hype des Jahres, während die pure Natur mit einem Boot auf dem Skutari- see (der größte See Südeuropas) im Nationalpark den inneren Ruhepol wie- der richtet.
Rückblickend profitiert das Land, seine Bewohner und die superreichen interna- tionalen Investoren vor allem von den „Lebensläufen“ ihrer Bevölkerung. Die Montenegriner sind weltoffene, her- zensgute und tolerante Menschen. Sie
sind ausgezeichnete Gastgeber und die Besucher (Anm.d.Red.: Erinnerungen werden wach, waren es doch in den 70er Jahren in den Badeorten Budva oder Ulcini die Deutschen, die mit fast 90 Prozent Anteil alle Pensionen und Hotels füllten), die jetzt dieses „Neu- land“ betreten, fühlen sich um Jahr- zehnte zurückgesetzt in eine Zeit, die nicht von Hektik, Geldgier, gepantsch- ten Weinen und Labor-Food gekenn- zeichnet ist. (Noch nicht). Bezeich- nend mag sein, dass vor Jahren der weltgrößte Burgerladen versucht hat, hier Fuß zu fassen – und kläglich ge- scheitert ist. Es gibt kein „Ich liebe es“ in diesem Land! Die Küche ist fein, ab- solut natürlich und vereint die Traditio- nen ihrer wechselvollen Geschichte auf den Tellern.
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