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DIE RICHTIGE TAKTIK ENTSCHEIDET AUF DER
ZIELGERADEN
Gleich mehrere Doppelsieger in den Klassen Wolters fast ohne Fehl und Tadel
TEXT: PATRICK HOLZER
Heinz-Bert Wolters (997 GT3 R) schnappte sich beim zweiten Auf- tritt der Porsche Club Historic Challenge in den Niederlanden den nächsten Doppelsieg. In Assen ließ Wolters in beiden Rennen Klaus Horn (997 GT3 R) hinter sich. Gerhard Kilian und Jürgen Albert (beide 997 GT3 Cup) landeten jeweils einmal auf Rang drei. Niederländische Rennstrecken scheinen Heinz-Bert Wolters gut zu liegen. Wie bereits in Zandvoort feierte Wolters auch beim zweiten Stopp der PCHC in den Niederlanden einen Doppelsieg. Es waren die Saisonsiege neun und zehn. Einzig Klaus Horn, der Wolters in Hockenheim bereits den Sieg abluchste, konnte den Doppelsieger gefährden. Während Wolters im ersten Heat nichts anbrennen ließ, leistete er sich im zweiten Rennen gleich zu Beginn einen Dreher. Den Fehler bügelte Wolters jedoch schnell aus. Nur vier Umläufe blieb Horn an der Spitze, dann war der Wegberger schon wieder vorbei. Hatte Wolters im ersten Durchgang noch einen Ab- stand von knapp 3,5 Sekunden, war es im zweiten schon etwas enger. Nach 16 Runden überquerte Horn diesmal mit 0,723 Sekunden Rückstand die Ziellinie. „Das Rennen lief für mich gleich sehr gut und ich konnte einen Vorsprung herausfahren. Dann kam die Safety Car-Phase und dabei haben sie den Führenden verpasst. Das war ein wenig chaotisch. Nach dem Restart konnte ich meine Führung aber weiter behaupten“, so Wolters zum ersten Rennen. Für den Porsche-Piloten war es nicht nur der neunte Saisonsieg, sondern zugleich der 30. Gesamtsieg seiner Karriere. Zum zweiten Durchgang äußerte sich der Doppelsieger wie folgt: „Ich bin von Anfang an am Limit gefahren und fabrizierte dabei einen Dreher und hing im Kies. Der Motor sprang nicht gleich an und ich hatte einige Sekunden verloren. Da hatte ich eine richtige Wut auf mich und Gas gegeben. “ Dass Heinz-Bert Wolters derzeit das Maß der Dinge ist, gab auch Klaus Horn nach den beiden Rennen unumwunden zu. „Heinz Bert Wolters beherrscht das Auto immer noch besser als ich. Ich kann das noch nicht so richtig umsetzen. Durch die vielen Wechsel auf verschiedene Autos konnte ich mit dem Auto noch keine Konstanz erzielen.“
Während die ersten beiden Positionen im Grunde vergeben waren, war dahinter Spannung geboten. Dafür sorgten auch die Streckenbedingungen, denn vor den zwei Durchgängen ging jeweils ein größerer Regenschauer nieder. Bei den Rennen selbst blieb es dagegen trocken. Gerhard Kilian spürte zumindest den Hauch seines Verfolgers im Nacken. Am Ende hatte Kilian seinen Klassenkonkurrenten jedoch gut im Griff. Christian Voigt- länder fehlten 3,686 Sekunden. „Mit dem Gesamtpodium und Platz drei bin ich natürlich sehr zufrieden. Ich konnte mein Rennen schön nach Hause fahren. In gewissem Abstand konnte ich Klaus Horn folgen und der Abstand zu Christian Voigtländer blieb auch gleich. Es war ein gutes Rennen und ich habe Punkte gesammelt“, befand Kilian nach dem ersten Rennen. Trotz des verpassten Klassensiegs zeigte sich auch Voigtländer mit dem Ausgang des Rennens zufrieden: „Ich hatte keine Chance den drei Führenden zu folgen, die offenbar besseren Grip gefunden hatten als ich. Es war ein schönes Rennen und ich bin mit Gesamtplatz vier zufrieden.“
Auch im zweiten Rennen blieb es bei der Rei- henfolge – zumindest in der Klassenwertung. Ki- lian schnappte sich erneut vor Voigtländer und Wolfgang Bensch den Sieg in der Klasse 8. Für Kilian vor allem wichtige Zähler im Meister- schaftskampf. Der Sprung aufs Podium glückte Kilian diesmal aber nicht. Lange beharkte er sich mit Jürgen Albert, teilweise Seite an Seite. Drei Runden vor Schluss übernahm Kilian Rang drei. Doch nur einen Umlauf später war Albert wieder vorbei. Zudem setzte sich auch noch Aart Bos- man vor den Klasse 8-Sieger. Dies bedeutete für Kilian Platz fünf. Jubeln durfte dafür Jürgen Al- bert: „Das Rennen war eine aufregende Ge- schichte. Zwischendurch hatte ich Aussetzer, wahrscheinlich hat die Benzinpumpe blockiert. Dadurch bin ich wieder zurückgefallen. Als das wieder funktionierte, konnte ich aufholen.“ Da- mit siegte Albert wie schon im ersten Rennen in der Klasse 9 vor Evert Mallie. Bosman belegte erneut den dritten Platz in der Klasse 10.
„WER HOLT SICH DEN JAHRES-POKAL?“ 6. PCHC ASSEN
24.08. – 26.08.2018
Die Klasse 7 ging zweimal deutlich an Dr. Florian Keck. Rang zwei holte sich in beiden Rennen Claude Dichter (beide 996 GT3 Cup). Dank reger niederländischer Beteiligung war die Klasse 1 voll besetzt. An Jean Paul Hulsebos führte hier kein Weg vorbei. Er ließ zweimal seine Lands- männer Harry Verkerk und Henk van Norel (alle Cayman S) hinter sich.
Vor dem Finale führt Heinz Bert Wolters mit 264 Punkten vor Gerhard Kilian, der 249 Punkte auf dem Konto hat. Dritter im Bunde ist Dr. Florian Keck mit 237 Zählern. Da ein Rennen als Streichergebnis noch aus der Wertung fällt, bleibt es bis zum letzten Rennen der Saison äußerst spannend.
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